Offiziell: Grippe-Welle ist da

Eine Frau putzt sich am Mittwoch (01.03.2006) vom Schnee bedeckt in Düsseldorf ihre Nase. In Nordrhein-Westfalen ziehen am Mittwoch Schnee- und Regenschauer durch. Bei frischem bis kräftigem Wind erreichen die Höchstwerte -1 bis +4 Grad. Foto: Martin Gerten dpa/lnw +++(c) dpa - Bildfunk+++
Am Dienstag gaben Experten der MedUni den Beginn der Grippe-Welle bekannt.

Jetzt ist es offiziell: Dienstagnachmittag haben die Experten des Departments für Virologie der MedUni Wien den Beginn der Grippe-Welle bekannt gegeben. Auslöser dafür waren die neuen Krankenstandszahlen des Gesundheitsdienstes der Stadt Wien: Demnach sind in der Vorwoche 9900 Menschen neu an Grippe und grippalen Infekten erkrankt. 10.000 Neuerkrankungen pro Woche sind der Schwellenwert für die Ausrufung der Grippe-Welle. Während einer solchen übernehmen die Krankenkassen die Kosten für Anti-Grippe-Mittel wie Tamiflu.

Zwei Drittel bis drei Viertel aller Erkrankungen gehen derzeit auf den Virus-Subtyp A (H1N1)pdm09 zurück – „pdm“ steht für „pandemic“ und 09 für das Jahr 2009 – gemeint ist das Schweinegrippevirus, das damals weltweit (pandemisch) erstmals auftrat. Der derzeit kleinere Teil der Influenza-Infektionen wird vom Subtyp A (H3N2) und einem Influenza-B-Virus verursacht. A (H3N2) ist jenes Virus, das heuer in Teilen der USA für die schwerste Grippe-Welle seit zehn Jahren gesorgt hat.

Ob diese Dominanz des Schweinegrippevirus so bleibt, ist noch offen: „Wir stehen derzeit erst am Beginn der Grippe-Welle“, sagt die Virologin Monika Redlberger-Fritz. In den kommenden zwei bis drei Wochen könnte sich das dominante Virus noch ändern. Der Höhepunkt wird in drei bis vier Wochen erwartet: „Da eine solche Welle rund acht Wochen dauert, ist die Impfung noch sinnvoll.“

Nach wie vor zirkulieren auch die Noroviren, die schwere Brech-Durchfälle auslösen. Lichtblick: Die Aktivität der RS-Viren, die zu Erkältungen mit teilweise schweren Atemwegssymptomen führen, geht zurück.

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