Merkurtransit als seltenes Himmelsereignis

Merkurtransit als seltenes Himmelsereignis
Am kommenden Montag wandert der sonnennächste Planet vor der Sonnenscheibe vorbei.

Kosmisches Schauspiel: Der Merkur wandert am kommenden Montag (9. Mai) vor der Sonne vorbei. Der sogenannte Merkurtransit beginnt um 13.12 Uhr mit dem Eintritt des kleinsten Planeten am Ostrand der Sonne und endet um 20.41 Uhr.

Das Ereignis ist allerdings nur mit speziellen Fernrohren zu sehen. Experten warnen aber: Niemals ohne Filter in die Sonne schauen.

Merkurtransite sind noch seltener als Sonnen- und Mondfinsternisse. Im 21. Jahrhundert tritt der sonnennächste Planet nur 14 Mal vor die Sonne. Nicht alle Merkurtransite sind von Mitteleuropa aus zu sehen. Zuletzt konnte das Schauspiel in unseren Breitengraden 2003 beobachtet werden, das nächste Mal ist es 2019 möglich.

Wetterprognose

Das Wetter dürfte mitspielen. Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien überwiegt am Montag der Sonnenschein. Tagsüber entstehen vor allem im Bergland und generell im Osten und Südosten zahlreiche Quellwolken

Merkur ist der kleinste Planet unseres Sonnensystems und hat einen Durchmesser von fast 4900 Kilometern. Er erscheint am Montag als winziger dunkler Punkt vor der Sonne. Mit bloßen Augen ist das Ereignis nicht zu sehen. Dafür ist ein Fernrohr mit stabilem Stativ und mindestens 50-facher Vergrößerung notwendig. Das Himmelsereignis kann auch in vielen Sternwarten beobachtet werden.

Merkurtransit als seltenes Himmelsereignis
(FILES) This file photo taken on October 30, 2008 shows a NASA handout image released on October 29, 2008 of the Planet Mercury. On May 9, 2016, the smallest plantet in the solar system, Mercury will delight astronomers across the world, and some robotic observatories in space, with its several hour dash across the disk of the sun. / AFP PHOTO / NASA / HO

Nur ein extrem dünnes Gasgemisch, die Exosphäre, umhüllt den Merkur. Diese Exosphäre besteht vor allem aus Sauerstoff, Natrium und Wasserstoff. Forscher des Leibniz-Instituts für Astrophysik Potsdam wollen das Himmelsschauspiel beispielsweise nutzen, um mit Hilfe von Teleskopen Natrium in der Exosphäre von Merkur aufzuspüren und die Messgenauigkeit von Instrumenten zu testen. Dies sei wegen der dünnen Gasschicht nur durch Raumsonden oder während eines solchen Transits möglich.

Video vom Merkurtransit 2006

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