Je mehr Sex, desto besser!

Manchmal ist Sex die Lösung.
Mehr Sex, eher schwanger: Klingt nach einer Binsenweisheit, ist es aber nicht! Wir erklären, warum.

Viele Frauen wollen schwanger werden, aber es funktioniert nicht. Das ist mit großem Stress verbunden – die Paare haben häufig "Geschlechtsverkehr nach Kalender", um den optimalen Zeitpunkt einer Befruchtung nicht zu verpassen.

Eine neue Studie des Kinsey Instituts zeigt ermutigende Ergebnisse für die Betroffenen. In dieser Studie wurden Veränderungen im Immunsystem von Frauen verglichen, die einerseits sexuell aktiv und andererseits sexuell eher enthaltsam waren. Dafür entnahmen die Forscher Blut- und Speichelproben der Teilnehmerinnen und infizierten diese mit Bakterien – um zu sehen, wie effizient das Immunsystem mit diesem „Angriff“ umgeht. Ein wichtiger Punkt, denn bei der Fortpflanzung gerät der weibliche Körper in einen Konflikt. Einerseits muss er sich schützen, um sich gegen Feinde zu verteidigen. Andererseits sollte er dies möglichst nicht bei eindringenden Spermien oder gar einem Fötus tun, weil sich dann eben keine Schwangerschaft entwickelt.

Warum die Lösung ganz viel Sex ist

Je mehr Sex, desto besser!
Urheberrecht: RapidEye Stock-Fotografie-ID:44359330 Hochgeladen am:25. Juli 2014
Die Lösung dieses Konflikts heißt: Sex. Und noch mehr Sex! Frauen, die sexuell aktiver sind – auch außerhalb der sogenannten empfängniskritischen Zeit – haben bessere Chancen auf eine Schwangerschaft. Heißt: Selbst wenn der Sex an unfruchtbaren Tagen stattfindet, erhöht dies die Chancen auf Schwangerschaft. Der Grund: die Reaktion des Immunsystems.

Bei den beiden Gruppen zeigten sich deutliche immunologische Unterschiede. Abstinente Frauen haben in allen Zyklusphasen bestimmte Helferzellen, die alle Eindringlinge angreifen, ohne diese zu unterscheiden. Also auch Spermien oder einen Embryo. Bei den sexuell aktiveren Frauen sanken kurz vor dem Eisprung und während dieser Zeit die Zahl dieser Helferzellen zugunsten eines anderen Typs. Dieser hilft bei der Einnistung der befruchteten Eizelle und schützt Spermien und Fötus vor einem Angriff durch das Immunsystem. Ähnliche Ergebnisse zeigten sich auch bei den Antikörpern. Sexuell aktive Frauen haben mehr Immunglobulin G, das den Spermien quasi den Weg frei macht. Das Immunsystem reagiert also auch auf jede Form sexueller Aktivität, sagt der Studienleiter Tierney Lorenz von der Indiana University in Bloomington. "Wir sehen, dass das Immunsystem auf soziales Verhalten und äußere Reize reagiert – auf die sexuelle Aktivität", erläutert er. Das Abwehrsystem einer sexuell aktiveren Frau macht sich also schon "vorbeugend" für die Möglichkeit einer Schwangerschaft fit.

Wer also schwanger werden möchte, braucht sich den ganzen Stress um den optimalen Empfängniszeitpunkt erst gar nicht antun, sondern hat am besten so viel Sex wie nur möglich. Auch an unfruchtbaren Tagen.

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