Jede zweite Bodylotion hormonell belastet

Jede zweite Bodylotion hormonell belastet
Schönheit für die Haut - Gift für den Körper. Global 2000 hat rund 400 Bodylotions, Zahnpasten und Aftershaves überprüft.

Badezimmerregale sind voll mit Produkten, die uns schöner machen und besser duften lassen sollen. Die Kosmetikindustrie boomt. Doch viele dieser Mittelchen, die wir uns auf den Körper schmieren, enthalten hormonell wirksame Chemikalien. Durch ihre Ähnlichkeit zu körpereigenen Hormonen können sie in hormonell gesteuerte Prozesse eingreifen und diese stören.

Eine Untersuchung der Umweltschutzorganisation Global 2000 erbrachte nun unschöne Ergebnisse. Demnach sind jede zweie Bodylotion, jedes zweite Aftershave und jede fünfte Zahnpasta mit hormonell wirksamen Chemikalien belastet. Bedenklich: Vor allem Kinderzahnpasten waren betroffen. Helmut Burtscher, Biochemiker bei Global 2000 war besonders von letzterem Ergebnis überrascht: "Kinder schlucken diese süßen Zahnpasten gerne. In Dänemark sind Inhaltsstoffe wie Propyl- und Butyl-Parabene in Kinderzahnpasten inzwischen verboten."

Anwendung & Auswirkungen

Der Sinn dieser hormonell wirksamen Chemikalien liegt darin, die Haltbarkeit der Produkte zu verlängern, auch ihre Hautverträglichkeit wird von der Industrie geschätzt. Doch dagegen spricht die lange Liste der möglichen Auswirkungen auf den menschlichen Körper, die Prof. Andreas Lischka, ehem. Vorstand der Kinderklinik Glanzing aufzählt: "Die männliche und weibliche Fortpflanzung wird beeinträchtigt, etwa in Bezug auf Spermienzahl und -Beweglichkeit. Parabene wirken sich auch auf Brust-, Prostata- und Hodenkrebs aus." So seien bei Untersuchungen von Tumoren von Brustkrebspatientinnen bis zu fünf verschiedene Parabene feststellbar gewesen.

"Die Chemikalien können auch die Plazentaschranke passieren, in den Blutkreislauf des Fötus eintreten und Entwicklungsstörungen verursachen." Parabene in Cremen seien wenige Stunden nach lokaler Applikation sogar in der Schilddrüse nachweisbar.

Nicht verboten

Burtscher: "Man fragt sich, warum sind diese Stoffe nicht verboten?" Das Problem sei, dass sie seit mehr als 60 Jahren angewendet werden und unter Einhaltung von Grenzwerten zugelassen sind. Auch viele Konzerne weigern sich mit Verweis auf die gesetzlichen Vorgaben, Parabene und andere hormonell wirksame Chemikalien wegzulassen. Dass dies aber grundsätzlich möglich ist, zeigen Positivbeispiele (siehe Bildergalerie unten).

Solange die Politik Verbote - etwa nach dänischem Vorbild - nicht umsetzt, fordert Global 2000 die Konsumenten dazu auf, selbst auf die Inhaltsstoffe zu achen. Unter www.global2000.at/gesundheitscheck ist eine Liste der bedenklichen Stoffe zu finden. Burtscher: "Wir Konsumenten haben die Macht, diese Stoffe zu verbannen. Es ist nicht so kompliziert, wie es oft den Anschein hat."

Bilder: Ausgewählte Produkte im Test:

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