Eine "Impfung" gegen Fake-News?

Detail of female hands using a computer on office background
Top-Forscher zeigen, wie man Falschinformationen bekämpfen kann.

Fake-News, das weißt man, funktionieren wie Viren. Sie verbreiten sich rasant und unkontrolliert. Und sie sind hartnäckig. Haben sich Fake News als "Faktum" einmal manifestiert, sind sie kaum mehr zu verändern. Dieses Bild einer "Infektion" nahmen nun renommierte Psychologen der Top-Unis Yale, Cambridge und George Mason zum Anlass, um über eine "Impfung" gegen das Fake-News-Virus nachzudenken. Die zentrale Idee: Wenn der Körper Abwehrstoffe gegen Viren bilden kann, kann es der "Geist" auch?

Kleine Happen Falschinformation

In einem Experiment mit 2000 Personen, zeigten die Forscher, wie man gezielt gestreute Fake-News zum Thema Klimawandel bekämpfen könnte: "Wenn man Lesern bewusst kleine Happen Falschinformationen vorsetzt, können sie Schwindel-Meldungen beim nächsten Mal besser erkennen", sagt Studienleiter Sanders van der Linden von der Universität Cambridge.

Erster Teil der "Schutzimpfung" sei demnach eine generelle Warnung davor, dass politische Gruppen durch Falschmeldungen bewusst Zweifel an wissenschaftlichen Erkenntnissen wecken und so irreführend wirken. Teil zwei müsse dann sehr konkret die Falschmeldung offenlegen. Auf diese Weise "impften" die Forscher die Studienteilnehmer mit eigenen Infos. Als praktisches Beispiel nahm sich das Psychologenteam die Desinformationskampagne "Oregon Global Warming Petition Project" vor. Auf deren Webseite heißt es: "31.487 US-Wissenschafter haben diese Petition unterzeichnet." Im Fake-News-Experiment erklärten die Psychologen ihren Probanden, dass sich auf der angeblichen Unterschriftenliste Namen wie der längst verstorbene Evolutionsforscher Charles Darwin sowie Sängerinnen der Spice Girls befinden. Und dass weniger als ein Prozent der Unterschriften aus der Klimaforschung kommt.

Mit diesern Zusatzinfos konfrontiert, wuchs die Zahl der Zweifler.

Kommentare