Ausdauersport kann Leben um 7 Jahre verlängern

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Bei Herzpatienten ist Bewegung teilweise wirkungsvoller als Medikamente oder implantierte Stents.

In der Gruppe der über 60-Jährigen sind sie die häufigste Todesursache: Verengungen der Herzkranzgefäße. Jährlich erleiden eineinhalb bis drei Prozent dieser Patienten einen Herzinfarkt, sagte Kardiologe Jochen Schuler, Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg, bei der Tagung der Apothekerkammer in Saalfelden.

„Das Fundament einer Therapie müssen Rauchstopp, Bewegung und mediterrane Kost sein. Sonst machen weder die medikamentöse Therapie noch Stents (Gefäßstützen, Anm.) oder Bypässe (Umgehung einer Engstelle, Anm.) einen Sinn.“ Training könne eine viel effektivere Maßnahme als jeder Stent sein: „Es gibt sogar Daten, wonach sich dadurch die Gefäß-Ablagerungen zurückbilden können.“ Wer in der Lebensmitte mit Ausdauersport beginne, verlängere sein Leben um sieben Jahre. Patienten mit Herzgefäß-Erkrankung wird Ausdauertraining empfohlen: „Mindestens vier Mal die Woche mindestens 20 Minuten bei 40 bis 60 % der maximalen Leistungsfähigkeit.“

Verengungen können über Jahre stabil bleiben, wenn Belastungen durch Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder Rauchen reduziert werden“, so Schuler. Seit der Einführung des Rauchverbots in öffentlichen Gebäuden vor vier Jahren in Deutschland ging die Zahl der Spitalsaufnahmen wegen verengter Herzkranzgefäße um 13 Prozent zurück.

Klassisches Erkennungszeichen sind – oft lange vor einem Infarkt – Schmerzen im Brustraum, die in verschiedene Körperregionen ausstrahlen (Angina pectoris). „Bei den Frauen sind es oft ganz andere Beschwerden – Leistungseinbruch, Kurzatmigkeit, Übelkeit oder Beschwerden im Oberbauch.“

Vitamin-D-Präparate könnten derzeit zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Leiden nicht empfohlen werden, sagte Priv.-Doz. Karin Amrein, MedUni Graz: „Dafür reichen – im Gegensatz zur Sturzvermeidung bei Älteren – die Daten noch nicht.“

Ausdauersport kann Leben um 7 Jahre verlängern

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