Wie die RBI ihre Kapitalkraft stärken will

ABD0023_20160404 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA0045 VOM 4.4.2016 - Illustration zum Thema Raiffeisen Bank International (RBI). Im Bild: Der Schriftzug und das Logo der Raiffeisen Bank International (RBI) aufgenommen am Mittwoch, 25. März 2015, in Wien. - FOTO: APA/HELMUT FOHRINGER
Kursverluste von mehr als 10 Prozent als Reaktion auf Fusionspläne mit RZB und schwache Quartalszahlen.

Noch wird die Fusion von Raiffeisen Bank International (RBI) und ihrer Mutter Raiffeisen Zentralbank (RZB) offiziell nur geprüft. „Wir haben heute erst damit begonnen“, sagte RBI-Vorstandschef Karl Sevelda gestern, Mittwoch, in einer Telefonkonferenz. Daher könne er noch keine Details nennen. Spätestens in einem halben Jahr soll die Prüfung beendet sein. Klar ist aber auch, dass eine Fusion, über die schon länger in der Branche spekuliert wird, durchaus Sinn macht. Sevelda sieht dies auch so. Vorteile wären neben Kosteneinsparungen die schlankere und transparentere Struktur sowie schnellere Entscheidungen.

Vor allem soll auch die Eigenkapitalquote verbessert werden. Ziel seien beim harten Kernkapital 12 Prozent bis Ende 2017 (derzeit 11,5 Prozent). Die Zusammenlegung sei eine späte Anpassung an die strengeren Vorschriften, sagte RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner der Raiffeisen Zeitung. „Damit entspricht man den Erwartungen der Aufsicht weit mehr als bisher.“

Zustimmung nötig

Wird die Fusion mit Zustimmung der Aktionäre – 60 Prozent der RBI gehören der RZB, der Rest ist im Streubesitz – beschlossen, wofür eine 75 Prozent-Mehrheit nötig ist, dann geht die Mutter RZB in der Tochter RBI auf. Dies soll in der ersten Hälfte 2017, mit Wirkung Juni 2016, erfolgen. Die RBI wurde 2005 abgespalten und als Ostbankentochter an die Börse gebracht.

Zugleich mit den Fusionsplänen wurden die Zahlen für das erste Quartal bekannt gegeben. Wie berichtet, verbesserte sich das Nettoergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 83 auf 114 Mio. Euro. Die Töchter in der Ukraine und in Ungarn drehten in die Gewinnzone. Albanien ist somit das einzige Land mit einem negativen Ergebnis.

Die Aktionäre hatten aber noch bessere Zahlen erwartet, zudem waren ihnen offenbar die Fusionspläne zu unkonkret. Die Aktie verlor zehn Prozent.

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