Soros: EU-Sparkurs inakzeptabel

"Die Deutschen glauben an Einsparungen, und der Rest der Welt glaubt an geldpolitische Lockerungen", so US-Investor George Soros.
Der US-Investor kritisierte die Austeritätspolitik der EU und warnte vor einem Währungskrieg.

Der legendäre US-Investor George Soros hat den Sparkurs der EU in der Schuldenkrise kritisiert. Diese führe zu einem Graben in der Eurozone zwischen Schuldner- und Gläubigerländern und führe Europa in die Rezession, sagte Soros am Rande des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos. „Die Deutschen glauben an Einsparungen, und der Rest der Welt glaubt an geldpolitische Lockerungen“, so der 82-Jährige. Dieser Widerstreit könnte seiner Auffassung nach eine gefährliche Auseinandersetzung lostreten. „Ich glaube, die größte Gefahr ist tatsächlich, möglicherweise, ein Währungskrieg“, sagte Soros.

Die nächsten zwei Jahre dürften sehr hart werden. Und wenn die überstanden seien, dürfte die Eurozone permanent zwischen Zentrum und Peripherie geteilt sein. Die Austeritätspolitik sei inakzeptabel und nicht tolerierbar, sagte Soros am Donnerstagabend im Rahmen eines Dinners.

Lob für FED

Die Europäische Zentralbank (EZB) sei die einzige große Notenbank, die nicht die Notenpresse im großen Stil angeworfen habe. Aber eine Geldpolitik der offenen Schleusen, wie sie die US-Notenbank FED betreibe, sei derzeit die richtige Politik, sagte Soros. Auch in Japan habe sich die Notenbank unter dem Druck der neuen Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe zu einer Politik der Geldschwemme entschieden. Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel hatte ihre Sorge darüber ausgedrückt.

Wenn Deutschland aus der Eurozone aussteigen würde, würde sich die Schuldenlast der Krisenstaaten am Rande Europas entspannen, sagte Soros. Dann würde sich die neue D-Mark aufwerten und der Euro an Wert verlieren. Der Schuldendruck der tief in der Kreide steckenden Länder würde nachlassen, weil die Schulden in Euro denominiert seien.

Weltbekannt wurde der gebürtige Ungar Soros im Jahr 1992, als er gegen das britische Pfund wettete, die Bank of England in die Knie zwang und am Ende eine Milliarde Dollar kassierte. Die Zeche mussten die britischen Bürger zahlen. Soros Einsatz war damals zehn Milliarden Dollar (7,5 Mrd. Euro) gewesen.

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