Diesel-Skandal: 830 Millionen für deutsche VW-Kunden

Volkswagen will 2.000 Digital-Arbeitsplätze schaffen
Die bereits ausgehandelten 830 Mio. Euro sollen auch nach dem Scheitern von Verhandlungen ausgezahlt werden.

Volkswagen will den in Deutschland klagenden Dieselkunden trotz des geplatzten Vergleichsverfahrens mit Verbraucherschützern eine Entschädigung zahlen.

Die bereits ausgehandelten 830 Mio. Euro sollen "auch ohne die Unterstützung des Verbraucherzentrale-Bundesverbands" angeboten werden, teilte das Unternehmen nach einer außerordentlichen Vorstandssitzung am Freitag mit.

Dieselanteil in Österreich bei 41 Prozent

Der deutsche Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) hat Volkswagen die Schuld für die gescheiterten Verhandlungen gegeben.

Verhandlungen abgebrochen

Die Gespräche seien geplatzt, weil VW kein transparentes, vertrauenswürdiges und für die Verbraucher sicheres System der Abwicklung ermöglichen wollte, sagte vzbv-Chef Klaus Müller am Freitag in Berlin.

Am Freitagvormittag habe VW dem Verband noch ein Vergleichsangebot geschickt, nur wenige Minuten später habe man aus den Medien vom Abbruch der Verhandlungen erfahren.

VW weist Vorwurf zurück

Gegenüber dem KURIER weist VW die Vorwürfe zurück. „Die Musterfeststellungsklage führt in Deutschland zu einer nie dagewesenen Situation mit großen Herausforderungen für den Kunden, die Justiz und das Unternehmen", heißt es aus dem Konzern. 

Das Musterfeststellungsverfahren sei laut VW vom Gesetzgeber so ausgestaltet, "dass selbst nach einer zeitnahen Entscheidung des OLG Braunschweig und des BGH  hunderttausende Kunden ihre behaupteten Ansprüche vor 115 Landgerichten in Deutschland geltend machen  müssten."

Es würden laut VW weitere Jahre vergehen, bis individuelle rechtskräftige Urteile gesprochen würden.

Und weiter: "Diese jahrelangen Rechtsstreitigkeiten wären für die Kunden, die Justiz und das Unternehmen eine immense Belastung. Auch Volkswagen will keine weiteren hunderttausenden Einzelverfahren. Für die deutsche Justiz wäre dieser Kraftakt nicht zu meistern. Ein Vergleich in diesem Verfahren ist daher für alle die vernünftigste Lösung: für die Kunden, für die Justiz und für Volkswagen.“

Der vzbv hat in dem Gerichtsverfahren zahlreiche Dieselfahrer vertreten, die Schadenersatz für ihre Fahrzeuge mit zu hohen Abgaswerten verlangen.

Österreich nicht betroffen

Auch österreichische VW-Kunden hatten sich der Musterklage in Deutschland angeschlossen. Doch hat diese Entscheidung mit Österreich jetzt nichts zu tun.

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