VTU: Steirisches Gespür für komplexe Anlagen

Vom Labor bis zur Massenfertigung: VTU-Experten wissen, wie’s geht.
Engineering-Spezialisten expandieren ihr Know-how nach Malaysia und China.

Ein Auftrag für echte Profis: Wenn internationale Pharmakonzerne wie Roche, Novartis oder Boehringer Ingelheim ihre Arzneimittel-Produktionen optimieren oder neue Fertigungs-Anlagen errichten möchten, rufen sie in der Steiermark an. Die in Grambach bei Graz beheimatete, international tätige VTU-Gruppe gilt als erste Adresse für die Abwicklung komplexer Produktions-Prozesse in der Pharma-, Chemie- oder Erdölindustrie.

Von der verfahrenstechnischen Planung bis zur Inbetriebnahme samt Qualitätssicherung nehmen die Steirer die Sache in die Hand und rollen das Projekt aus. Medizintechnik-Erfahrung ist dabei ebenso gefragt wie spezielles, technisches Know-How und Projektmanagement. "Die Pharmafirmen entwickeln die Fertigungs-Prozesse im Labor und wir sorgen dafür, dass sie dann auch im Großen funktionieren", umreißt VTU-Gründer und Geschäftsführer Michael Koncar die Tätigkeit als hochspezialisierter Dienstleister.

VTU: Steirisches Gespür für komplexe Anlagen
VTU-Gründer und Geschäftsführer Michael Koncar
1990 als kleines technisches Büro gegründet, das sich vor allem mit Biodiesel-Anlagen beschäftigte, zählt das Unternehmen heute zu den gefragtesten Experten für Verfahrenstechnik im deutschsprachigen Raum. Gut 70 Prozent der Aufträge kommen inzwischen aus dem Ausland. Zum Kundenstock zählen neben namhafter Pharmafirmen auch die OMV, RHI, Borealis, Evonik oder die voestalpine. Die jährlichen Wachstumsraten betragen mehr als 20 Prozent, im Vorjahr wurde mit rund 400 Mitarbeitern in fünf Ländern ein Umsatz von 63 Millionen Euro erzielt.

"Bis 2020 wollen wir die 100-Millionen-Euro-Grenze knacken", setzt Koncar weiter auf Expansion. Noch heuer soll etwa eine eigene Niederlassung in Malaysia eröffnet werden. "Wir folgen unseren Kunden ins Ausland", erläutert Koncar. Auch China steht im Fokus. Hier will die VTU mit einer Eigenentwicklung in der Abwasserreinigung reüssieren. Großen Nachholbedarf in der Pharma- und Chemieindustrie ortet der VTU-Chef ferner in der Digitalisierung der Produktion – Stichwort "Industrie 4.0".

40 offene Stellen

Zunehmend schwierig gestaltet sich die Mitarbeitersuche. "Unser Wachstum scheitert oft daran, dass wir nicht so rasch Personal aufbauen können wie wir wollen", meint Koncar. Gut 40 Stellen könnten im Unternehmen sofort besetzt werden, gesucht werden vor allem Chemie-Ingenieure, Verfahrenstechniker und Biotechnologen. Stolz ist Koncar auf seinen hohen Frauenanteil von 30 Prozent im Engineering.

Die VTU Holding gehört zu jeweils 25 Prozent Unternehmensgründer Michael Koncar und einer Beteiligungsgruppe aus dem Umfeld der BDI Biodiesel. Die übrigen 50 Prozent verteilen sich auf neun Gesellschafter.

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