Tank-Paradies Austria

Tank-Paradies Austria
In Tirol und Kärnten entwickelt sich ein regelrechter Tank-Tourismus. Vor allem Italiener kommen.

Diesel ist in Tirol ja um 50 Cent billiger als bei uns  daheim. Deshalb bin ich heute zum Tanken auf den Brenner gefahren", erklärt Letizia aus Bozen.
Und während die junge Frau aus Südtirol bei der Shell-Tankstelle in Gries am Brenner zum Zapfhahn greift, reihen sich schon die nächsten Pkw mit italienischen Kennzeichen ein.
Über regen Tank-Tourismus freut sich auch Tankstellen-Pächter Dietmar Penz. 1,419 Euro kostete bei ihm Super am Mittwoch, 1,412 Diesel: "Bei uns ist derzeit ähnlich viel los wie im Sommer, und etwa 35 Prozent der Kunden sind Südtiroler."
Sprit sei in Italien ja schon länger teurer als in Österreich. "Aber während früher vorwiegend Leute aus dem grenznahen Raum gekommen sind, rentiert es sich jetzt auch für jene, die 70, 80 Kilometer entfernt wohnen und vielleicht im Outlet-Center vorbei schauen wollen", erklärt Penz, der bei Schönberg noch eine Autobahn-Tankstelle betreibt.

Einkaufsfahrt

Auch bei der BP-Tankstelle, der zweiten Autobahn-Tankstelle nach der Grenze in Richtung Innsbruck, machen sich die italienischen Kunden bemerkbar. "Bei den grenznahen Stationen ist die Preisdifferenz sicher gut fürs Geschäft", bestätigt Gabriel Klammer, Sprecher der Sparte Tankstellen in der Tiroler Wirtschaftskammer. "Viele verbinden das Auftanken mit einer Einkaufsfahrt auf den Brenner oder nach Innsbruck."

"Ein Anstieg von Italienern an Kärntner Tankstellen ist schon seit einigen Monaten zu bemerken", bestätigt Dietmar Schludermann, Obmann der Fachgruppe. Bevorzugt werden die Treibstofflieferanten zwischen Villach und der Staatsgrenze. Viele verbinden die Fahrt mit einem Besuch im Einkaufszentrum "Atrio" an der Ausfallsstraße. Auch Christian Fitzek von der Wirtschaftskammer in Villach berichtet: "Früher sind Kärntner zum Tanken und Einkaufen nach Slowenien gefahren, jetzt kommen die Italiener zu uns."

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