Strombedarf der ÖBB steigt rasant

Strombedarf der ÖBB steigt rasant
Bis 2025 wird die Bahn um rund ein Drittel mehr Strom brauchen. ÖBB-Chef Kern setzt auf erneuerbare Energie.

Bereits jetzt sind die ÖBB Österreichs größter Einzel-Stromverbraucher. Die jährlich benötigten 2250 Gigawattstunden Strom entsprechen etwa dem Verbrauch von Vorarlberg. Der Strombedarf wird aber weitersteigen, bis 2025 um rund 30 Prozent, schätzt Bahnchef Christian Kern. Um den Bedarfzuwachs abzudecken, setzt der ÖBB-Boss weiter auf erneuerbare Energiequellen, deren Anteil am ÖBB-Strom schon jetzt 92 Prozent beträgt.

Ein Teil der Strategie sind Solaranlagen. So werden auf den Bahnsteigdächern des neuen Wiener Hauptbahnhofes Fotovoltaik-Paneele montiert (1200m²). Die 400.000 Euro Investitionssumme schultern die ÖBB alleine, sie nehmen keine Förderung in Anspruch. Kern rechnet mit einer Amortisationszeit von 15 bis 20 Jahren. Der Strom werde nicht ins öffentliche, sondern ins ÖBB-eigene Netz eingespeist – demzufolge bekommt die Bahn also keine Ökostromvergütung überwiesen. Weitere Solar-Projekte seien in Planung, "aber noch nicht spruchreif", sagt Kern.

Wasserkraft

Der größte Grünstrom-Brocken der ÖBB sind freilich die acht eigenen Wasserkraftwerke. Im Salzburger Pinzgau soll nun ein weiteres hinzukommen. Für das Pumpspeicher-Kraftwerk Tauernmoos, das zwischen 2013 und 2018 um rund 200 Millionen Euro erbaut werden soll, suchen die ÖBB einen Partner. Eine Bank für die Finanzierung zu finden, sei aber kein Problem, versichert Kern.

Neben dem verstärkten Einsatz von Geothermie (Wärme und Kälte aus dem Erdreich), werde auch die Energieeffizienz forciert, erläutert der Bahn-Chef. Derzeit geben die ÖBB pro Jahr 265 Millionen Euro für Energie aus, zwei Drittel davon für Strom, der Rest entfalle auf Diesel.

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