Smarte Drohnen jagen gefährliche Schädlinge

Mit Drohnen können Felder überwacht und Schädlinge freühzeitig erkannt werden
Eine Tochterfirma des Lagerhaus-Konzerns RWA sucht Start-ups, die die Agrar-Technologie neu beflügeln.

In der Landwirtschaft geht die Digitalisierung rasant voran. Neben GPS-Systemen für Traktoren und Mähdrescher sind in Österreich auch Kamera-Drohnen im Einsatz, mit denen Äcker oder Wälder nach Schädlingen abgesucht oder Rehkitze in den Feldern vor der Ernte aufgespürt werden können.

"Wir können mit den Drohnen auch Nützlinge gegen Schädlinge wie den Maiszünsler ausbringen", kündigt Reinhard Bauer, Geschäftsführer der Agro Innovation Lab (AIL) GmbH, eine neue Dienstleistung der "Lagerhaus-Drohnen" an. Drei Drohnen-Piloten werken für die Tochterfirma der Raiffeisen Ware Austria (RWA), dem Großhandel- und Dienstleistungsunternehmen der Lagerhaus-Genossenschaften.

Doch das ist bloß der Anfang. Um weitere digitale Innovationen für die Landwirtschaft nutzen zu können, startet Bauers Team die Suche nach Start-up-Unternehmen mit gewieften Erfindungen, die die Zukunftssparte "Smart Farming" vorantreiben können. Es geht vor allem um Technologien, die noch nicht in der Landwirtschaft genutzt werden.

"Unsere Zielgruppe sind Start-ups, die schon einen Prototyp haben und diesen mit uns am Markt und mit Landwirten testen wollen", erklärt Bauer. "Aber auch Start-ups, die schon über eine marktreife Dienstleistung verfügen." Bis Ende Juni läuft diese erste Such-Runde, maximal fünf Bewerber sollen ab September eine Chance bekommen. Sie werden drei Monate lang ein Beschleunigungsprogramm durchlaufen, um ein marktfähiges Geschäftsmodell bzw. eine praktikable Anwendung zu entwickeln. Pro Start-up wird die RWA-Tochter 35.000 Euro in die Hand nehmen.

Vorkaufsrecht sichern

Im besten Fall wird die ausgewählte Innovation im Absatz- und Vertriebsnetzwerk des heimischen Agrar-Riesen RWA (1830 Mitarbeiter, 2,41 Milliarden Euro Umsatz), sprich in den Lagerhäusern, angeboten. "Unser Ziel ist, dass wir langfristig mit den Start-ups zusammenarbeiten und uns ein Verkaufsrecht oder eine Wandlung des Investments in Eigenkapital einräumen lassen", sagt RWA-Manager Christoph Metzker. Die RWA finanziert ihre Digital-Tochter fünf Jahre vor, pro Jahr sollen fünf Start-ups zum Zug kommen. Zugleich bietet das Agro Innovation Lab den Bauern auch ein Spezialfahrzeug an, mit dem Bodenproben genommen werden. Damit kann die nötige Düngung exakt festgestellt werden. "Der Bodenprober ist bereits zu 95 Prozent ausgelastet", sagt Metzker. "Derzeit fahren wir vor allem in Weingärten, denn auch im Wein- und Obstbau ist ein modernes Dünge-Management ein wichtiges Thema."

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