Sechs von zehn Studenten arbeiten nebenbei

Grundsätzlich gilt: Je älter ein Student, umso eher arbeitet er neben der Ausbildung.
Ein Fünftel der berufstätigen Studierenden arbeitet Vollzeit.

61 Prozent der Studierenden arbeiten neben ihrer Ausbildung, im Schnitt wenden sie dafür 19,9 Stunden pro Woche auf. Damit arbeiten geringfügig weniger Studenten als bei der letzten Erhebung 2011, das Ausmaß blieb konstant. Das zeigen erste Resultate der Studierendensozialerhebung 2015, die am Dienstag vom Wissenschaftsministerium vorgestellt wurden. Der gesamte Bericht soll nächste Woche folgen.

Der überwiegende Teil der berufstätigen Studenten, nämlich rund zwei Drittel, arbeitet laut eigenen Angaben nur nebenbei; 35 Prozent der Studierenden definieren sich hingegen als Erwerbstätige, die nebenbei studieren. Grundsätzlich gilt: Je älter ein Student, umso eher arbeitet er neben der Ausbildung. Eine Vollzeitstelle hat ein Fünftel der berufstätigen Studenten. Insgesamt geben 57 Prozent der erwerbstätigen Studenten an, dass ihre Tätigkeit ihrem Studium und ihrer Qualifikation entspricht.

Neun von zehn FH-Studenten arbeiten

Wenig überraschend arbeiten Studierende an Fachhochschulen in berufsbegleitenden Studiengängen mit 90 Prozent am häufigsten und mit 34,1 Stunden auch am meisten. An den wissenschaftlichen Unis arbeiten Medizin- und Veterinärmedizinstudenten am seltensten (47 bzw. 48 Prozent) und am kürzesten, Studierende der Rechts-, Geistes-und Kulturwissenschaften am häufigsten und die meisten Stunden. Für die Studierendensozialerhebung 2015 haben 47.000 Studierende von Unis, Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen und erstmals auch Privatunis mehr als 100 Fragen zu diversen Lebensbereichen beantwortet.

ÖH: "Düsteres Bild der finanziellen Situation"

Für die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) zeichnen die ersten Ergebnisse der Studierendensozialerhebung "einmal mehr ein düsteres Bild der finanziellen Situation" der heimischen Studenten. So könne ein Drittel überraschende Kosten von 450 Euro nicht tragen; für ein Fünftel sei es nicht leistbar, einmal pro Monat Freunde oder Verwandte zum Essen einzuladen. Der Anteil des Budgets, das Studenten monatlich für Wohnen aufwenden, sei außerdem mit 36 Prozent doppelt so hoch wie im Schnitt der Wohnbevölkerung. Die ÖH fordert deshalb in einer Aussendung vom Dienstag eine Inflationsanpassung der Studienbeihilfe, die 1999 zuletzt erhöht wurde. Außerdem müssten die Wohnkosten gesenkt werden, indem die seit 2013 nicht mehr ausgezahlte Heimförderung wiedereingeführt werde, forderte ÖH Generalsekretärin Magdalena Goldinger (Fraktion Engagierter Studierender, FEST).

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