RLB OÖ: Schaller folgt Scharinger

RLB OÖ: Schaller folgt Scharinger
Börse-Vorstand Heinrich Schaller beerbt am 31. März Ludwig Scharinger als Generaldirektor der RLB OÖ.

Was schon seit längerer Zeit gerüchteweise die Runde machte, wurde am Montag vom Aufsichtsrat der Raiffeisen-Landesbank Oberösterreich offiziell abgesegnet und öffentlich verkündet. Der 51-jährige Vorstand der Wiener Börse, Heinrich Schaller, folgt dem 69-jährigen Ludwig Scharinger als Generaldirektor der Raiffeisen-Landesbank (RLB) Oberösterreich nach. Schaller wird Ende Jänner aus der Börse ausscheiden und mit 1. Februar 2012 Vorstand der RLB. Mit 1. April übernimmt er dann die Position des Generaldirektors. Neu in den Vorstand aufrücken wird mit 31. März auch Reinhard Schwendtbauer (39), der für die 528 Unternehmensbeteiligungen der Bank zuständig sein wird.

Schaller kehrt damit in das Haus zurück, in dem er bereits von 2000 bis 2006 gearbeitet hat. Damals zuständig für das Treasury, das Marketing und den Vertrieb. Er tritt damit auch in die Fußstapfen seines Vaters Karl Schaller, der von 1949 bis 1973 Generaldirektor war. "Wahrscheinlich wurde mir das Raiffeisen-Zeichen schon mit der Geburt eingebrannt", meinte Schaller dazu lachend zum KURIER. Schaller sen. hatte Scharinger 1972 in die Bank geholt und ihn forciert. Er kam 1973 mit seiner Gattin bei einem Verkehrsunfall ums Leben, sie hinterließen sieben Kinder, unter ihnen Heinrich Schaller. Bruder Martin leitet in der Raiffeisen-Landesbank die Wertpapier-Abteilung.

"Sowohl Schaller als auch Schwendtbauer kennen die Wiener Szene. Damit ist gesichert, dass die Haltung von Raiffeisen Oberösterreich in Wien entsprechend bekannt ist", sagte der Präsident des Aufsichtsrates, Jakob Auer, in der Begründung der einstimmigen Entscheidung. Schaller betonte, dass die Aufgabe des Generaldirektors wesentlich breiter gestreut sei als seine jetzige Funktion, weshalb er sich entschlossen habe, die ihm von Auer angebotene Position zu übernehmen.

In die Sonne

"Das Haus ist hervorragend aufgestellt", sagte Scharinger, der am Tag genau vor 26 Jahren die Funktion des Generaldirektors übernommen hatte. "Ich habe Raiffeisen aus dem Schatten in die Sonne geholt." Raiffeisen sei heute die stärkste Regionalbank Österreichs.

Scharinger wird der Bank als Konsulent erhalten bleiben. Er betonte, er werde dem Nachfolger sicher nicht über die Schulter schauen. "Im Übrigen wären Ratschläge auch Schläge", replizierte Aufsichtsratspräsident Auer. Inhaltlich wollte sich Schaller noch nicht festlegen. Die strategische Ausrichtung werde im Prinzip so weitergeführt wie bisher.

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