RLB NÖ-Wien: "Margen sind Rasiermesser-dünn"

RLB-NÖ-Wien-Bosse Georg Kraft-Kinz (l.) und Klaus Buchleitner (re.).
Buchleitner kündigt weitere Konsolidierung und strategische Neuausrichtung an.

Das anhaltende Zinstief, aber auch Restrukturierungskosten und hohe Abschreibungen setzen der Raiffeisen-Bankengruppe Niederösterreich-Wien zu. So schrieb die Raiffeisenlandesbank (RLB NÖ-Wien) im Vorjahr ihren Drittel-Anteil an der Raiffeisen Zentralbank (RZB) um fast 100 Millionen Euro ab und musste auf 84 Millionen Euro Dividende verzichten.

Unterm Strich ging sich für die Bank dennoch ein Konzern-Nettogewinn von 65,4 Mio. Euro aus. Im Jahr davor bescherten der RLB hohe Ostabschreibungen der Raiffeisen Bank International (RBI) noch ein Minus von 248,6 Mio. Euro. Die Bilanzsumme ging um sechs Prozent auf 27,7 Mrd. Euro zurück. Die Raiffeisen-Holding, in der Industriebeteiligungen u. a. an der Agrana, Strabag, NÖM oder Leipnik-Lundenburger zusammengefasst sind, fuhr dank Bereinigung des Portfolios wieder ein positives Jahresergebnis von 72,5 Mio. Euro ein.

RLB-Generaldirektor Klaus Buchleitner zeigte sich angesichts des schwierigen Umfelds mit dem Ergebnis zufrieden, kündigte aber zugleich weitere Konsolidierungsschritte an. "Es wird ein sehr schwieriges Jahr 2016, die Margen sind wegen der Negativzinspolitik Rasiermesser-dünn." Derzeit werde das Geschäftsmodell der Bank "sehr grundsätzlich" überarbeitet, deutete Buchleitner eine Neuausrichtung an, Details verriet er nicht. Im Fokus steht der Ausbau des Online- und Mobile Bankings (Digitalisierung).

Beim Top-Management wird nicht gespart. Laut Geschäftsbericht stieg der Aufwand für die drei Holding-Geschäftsführer im Vorjahr von 1,585 Millionen auf 1,959 Millionen Euro.

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