Pensionszeit hat sich seit 1971 fast verdreifacht

Unser Pensionssystem wird mit Karacho an die Wand gefahren, ist die Agenda Austria überzeugt.
Ein Österreicher ist heute im Schnitt 22 Jahre lang im Ruhestand - schwer verträglich für das System.

Die Maßnahmen der Regierung zur Anhebung des Pensionsalters haben noch kaum Wirkung entfaltet. Bei den reinen Alterspensionen beträgt der Anstieg gerade einmal 0,8 Monate im Vergleich zum Vorjahr. Außerdem gab es bei den Neuzuerkennungen praktisch überall Anstiege, selbst bei der Hacklerpension trotz der deutlich verschärften Zugangsbedingungen.

Den Thinktank Agenda Austria rufen diese und ähnliche Zahlen auf den Plan. „Elchtest für Österreichs Pensionssystem“ haben sie ihre neueste Studie getauft. Darin wird untermauert, warum das staatliche Rentensystem aus dem Gleichgewicht geraten ist: Ein Österreicher ist heute im Schnitt 22 Jahre lang in Pension, 21 Jahre lang in Ausbildung – und 38 Jahre lang aktiv (siehe Grafik).

Wir werden also immer älter und arbeiten immer weniger. Die durchschnittliche Rentenbezugsdauer hat sich seit 1971 fast verdreifacht, bzw. ist seit 1991 um knapp die Hälfte gestiegen.

Die Maßnahmen der Regierung sind der Agenda Austria viel zu zaghaft. So wird argumentiert: Geht es in diesem Tempo weiter, steigen die Pensionsbeiträge der Arbeitnehmer und Arbeitgeber bis 2045 um mehr als die Hälfte auf 36 Prozent des Bruttolohns. Oder ein Pensionist erhält real um ein Drittel weniger Rente, bzw. der Zuschuss aus dem Budget steigt auf das Dreifache des heutigen Niveaus. Selbst wenn es die Regierung schaffen würde, das faktische Pensionsantrittsalter für Männer und Frauen schon bis 2020 auf 65 Jahre zu erhöhen, wäre das Pensionssystem nur bis 2030 stabilisiert.

Österreich, schließt der Thinkthank, sollte es so machen wie die Schweden: Dort hängt die Höhe der Pension davon ab, wie lange sie voraussichtlich bezogen wird. Das System passt sich automatisch an demographische Entwicklungen wie die steigende Lebenserwartung an.

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