Eine Wertanlage auf vier Rädern

Ein Mercedes 500 K aus den 1930er-Jahren: Oldtimer wie diese lassen viele Herzen höherschlagen. Der Erhalt einer solchen Rarität erfordert aber viel Aufwand und Geld.
Historische Autos verzeichnen konstante Preiszuwächse. Der Erhalt kostet allerdings viel.

Am 21. und 22. Mai findet zum mittlerweile 28. Mal in Tulln die Internationale Oldtimer-Messe statt. Rund 850 Aussteller, Clubs und Museen zeigen ihre Prunkstücke. Schwerpunkte werden das 100-Jahr-Jubiläum von BMW, 80 Jahre Mercedes 170 sowie 70 Jahre Vespa sein. Oldtimer sind fraglos ein schönes Hobby. Aber die Fahrzeuge sind mehr als nur ein Hingucker – sie sind auch eine Wertanlage.

Im Durchschnitt legten die Preise für diese Fahrzeugkategorie in den vergangenen Jahren laut dem Oldtimer-Index des Verbands der Automobilindustrie zwischen fünf uns sechs Prozent zu. Zuletzt hat sich der Markt allerdings etwas abgekühlt. "In den vergangenen Monaten hat es eine Konsolidierung gegeben", sagt Frank Wilke, Geschäftsführer der deutschen Schätzstelle Classic Analytics. Auch Götz Gollan, Vorstand der Privatbank Berlin, die Pfandkredite auf Oldtimer vergibt, beobachtet eine nachlassende Dynamik. Frank Reichert, Leiter der Abteilung Klassik beim Autoklub ADAC, sieht Oldtimer als reine Geldanlage ohnehin kritisch: "Die Freude am historischen Fahrzeug sollte im Vordergrund stehen. Die Wertentwicklung ist ein schöner Nebeneffekt." Denn wer will, dass der Wert seines Wagens steigt, muss auch etwas dafür tun. Wartung, Pflege und Unterhalt für einen Oldtimer kosten weitaus als mehr als für ein modernes Auto.

Etwa 1500 bis 2000 Euro pro Jahr müsse man für einen gut erhaltenen Mittelklassewagen der 1960er- bis 1980er-Jahre mit zwei Litern Hubraum einplanen, sagt Wilke. Bei einem Sportwagen könnten es schon 5000 bis 7000 Euro sein. "Nach oben sind die Grenzen offen." Für einen Mercedes SL, schätzt Reichert, könne die einfache Inspektion schon im vier- bis fünfstelligen Bereich liegen. Hinzu kommen die Kosten für die Versicherung (siehe Bericht hier).

Größte Zuwächse

Der Flügeltürer Mercedes-Benz 300 SL erzielte laut VDA-Index in den vergangenen 16 Jahren den höchsten Wertzuwachs, gefolgt vom "Bully" (VW Bus) und der "Ente" (Citroën 2CV6). Im Vorjahr eroberte mit dem Toyota Celica Coupe aus den 70er-Jahren erstmals ein Japaner Platz eins bei der Wertsteigerung, gefolgt vom Pontiac Firebord und dem Porsche 356 aus den 60er-Jahren.

In den vergangenen ein bis zwei Jahren habe sich abgezeichnet, dass die Sammelfahrzeuge immer jünger werden, meint Wilke die sogenannten Youngtimer. Die Sammler erfüllten sich ihre Jugendträume aus den 1980er- und 1990er-Jahren.

Link: www.oldtimermesse.at

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