ÖBB-Eisenbahnerwohnungen sollen in Stiftung kommen

Dank neuer Technologien können die ÖBB ihre Bahnbetriebsstandorte stärker konzentrieren.
Die Bundesbahnen arbeiten an einer neuen Immobilienstrategie.

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) arbeiten an einer neuen Immobilienstrategie, berichtet das WirtschaftsBlatt. Demnach sollen die 550 Eisenbahnerwohnungen in eine Stiftung kommen. Für die freiwerdenden Immobilienflächen würden Baurechtslösungen statt Verkauf angestrebt. Von den ÖBB wird auf APA-Anfrage bestätigt, dass man an einer Strategie für den Immo-Bereich arbeite.

Weg von Verkaufsstrategie

Das WirtschaftsBlatt beruft sich auf "informierte Kreise", wonach der neue Bahnvorstand eine Abkehr vom bisherigen Verkaufs-und Verwertungsabsatz hin zu einer Strategie plane, bei der die Bundesbahnen ihre noch vorhandenen Flächen zwar an Bauträger oder andere Interessenten vergeben, aber gleichzeitig Grundstückseigentümer bleiben. Seit einigen Monaten werde darüber im ÖBB-Aufsichtsrat diskutiert, das Thema soll auch bei der nächsten Gremiensitzung im September auf der Agenda stehen.

Die Zeitung berichtet, dass die SPÖ-Seite den Plänen durchaus einiges abgewinnen könne, während beim Koalitionspartner ÖVP Skepsis herrsche. ÖVP-Verkehrssprecher Andreas Ottenschläger wird zitiert: "Jetzt stellen die Wohnungen ein Vermögen der ÖBB dar; danach würden sie diesem dann entzogen werden. So einfach wird das nicht gehen - am Ende des Tages geht es da ja um Eigentum des Bundes."

Stellungnahme der ÖBB

Von ÖBB-Seite wurde der APA dazu eine Stellungnahme übermittelt. "Die ÖBB besitzen ein historisch gewachsenes und breit gestreutes Immobilienportfolio - vom Wächterhäuschen über Kleingärten bis hin zu Magazinen und eben auch Wohnungen, insgesamt handelt es sich um 550 Wohnungen. Konzern-ExpertInnen arbeiten derzeit an einer umfassenden Strategie, wie man diesen Bereich in Zukunft am besten gestalten kann. Dies ist umso wichtiger, als die ÖBB sich aktiv bei großen Immobilienentwicklungsprojekten beteiligt (siehe Westbahnhof, Nordwestbahnhof). Dank neuer Technologien können die ÖBB ihre Bahnbetriebsstandorte stärker konzentrieren und damit große innerstädtische Flächen für Immobilienprojekte freimachen. Bei einer neuen Immobilienstrategie gilt es, viele detaillierte rechtliche und technische Fragen zu klären, daher ist das Thema noch nicht beschlussreif. Dem Aufsichtsrat wird regelmäßig zu diesem Thema berichtet."

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