Norwegen: Verwirrung um Aus für Benzin- und Dieselautos

Elektro-Autos dürfen in Oslo die Busspur nutzen.
Meldung über ein Verbot für konventionell betriebene Autos sorgt für Aufregung - jetzt dementiert Oslo.

Laut deutscher Nachrichtenagentur dpa hätte Norwegen ab dem Jahr 2025 keine Benzin- und Dieslautos mehr neu zugelassen. Statt dessen hätten die Autohersteller nur mehr Elektroautos bzw. Autos mit alternativen Antrieben anbieten dürfen. Norwegen hat diesen Medienbericht aber nun zurückgewiesen. "Norwegen hat nicht vor, den Verkauf von Benzin- und Dieselautos ab 2025 zu verbieten", sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums am Dienstag in Oslo.

Die Regierung wolle vielmehr zum Kauf von umweltfreundlichen Fahrzeugen ermutigen und setze daher lieber auf Zuckerbrot als auf Peitsche. Die rasche Entwicklung neuer Technologien und Treibstoffe sorge ohnehin dafür, dass Autos mit Verbrennungsmotoren langfristig ersetzt würden. Ein Zulassungsstopp sei dazu nicht nötig.

Norwegen hat sich zum Ziel gesetzt, den Ausstoß von Neuwagen an klimaschädlichem Kohlendioxid 2020 im Schnitt auf 85 Gramm je Kilometer zu begrenzen. Bis zum Jahr 2050 streben die Nordeuropäer an, eine Gesellschaft mit besonders niedrigem CO2-Ausstoß zu werden.

Schon jetzt ist Norwegen freilich bei der Zulassung von Elektroautos europaweit führend. Der Staat fördert die E-Mobilität mit Steuererleichterungen und Abgabenfreiheit. Der Anteil an E-Autos beträgt rund 17% und Norwegen gewinnt den Strom fast zu 100% aus Ressourcen wie Wind oder Wasserkraft.

Dazu kommen Annhemlichkeiten wie kostenfreies Parken oder Benutzen der Busspur für E-Auto-Fahrer. Allerdings könnte es mit den Vergünstigungen in Zukunft auch wieder vorbei sein. "Die vier nichtsozialistischen Parteien sind sich einig, dass die Steuervorteile für Null-Emissionsfahrzeuge nach 2017 schrittweise zurückgenommen werden", sagt Nikolai Astrup, der Leiter des Transportkomitees im Parlament.

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