Millionen-Pleite eines Modehändlers

Wiener Gasthaus ist zum zweiten Mal pleite
Vier Modegeschäfte stehen vor dem Aus, die Schulden betragen rund 2,1 Millionen Euro.

Die Schenk Handels GmbH hat in den Geschäftsjahren 2013 und 2014 Verluste geschrieben, bisher hat der Alleingesellschafter, die Schweizer Suma Holding AG, ihre Forderungen nachrangig gestellt und somit eine Überschuldung verhindert. Jetzt musste die Kärntner Schenk Handels GmbH, die vier Modegeschäfte in Atrio in Villach, im City-Park Graz, im Fischapark in Wiener-Neustadt und in der Altstadt von Klagenfurt unter der Bezeichnung Luz da Lua betreibt, offenbar die Reißleine ziehen. Das Unternehmen mit Sitz in Fürnitz, Kärnten, hat ein Insolvenzverfahren beantragt. Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände KSV1870 und Creditreform dem KURIER. Das Verfahren wurde mittlerweile auch schon eröffnet. 14 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen.

Streit mit Peek & Cloppenburg verhindert

"Das Unternehmen wurde im Jänner 2013 unter Bezeichnung fashionPeak GmbH gegründet, mit der Absicht, unter dem eigenen Modelabel Schuhe, Taschen und Accessoires im mittleren Preissegment für Damen auf einer Online-Plattform zu verkaufen", heißt es im Insolvenzantrag. "Trotz gründlicher Vorabklärungen wurde die Marke fashionPeak vom Modehändler Peek & Cloppenburg beanstandet. Zur Vermeidung von Prozesskosten wurde auf eine gerichtliche Auseinandersetzung verzichtet und der Firmenname in Schenk Handels GmbH abgeändert." In der Folge wurde das in Brasilien führende Modelabel Luz Da Lua genutzt, "um im Jahr der Umfirmierung eine exklusive Gebietsvertretung für den deutschsprachigen Raum zu vereinbaren". Seither vertreibt die Schenk Handels GmbH exklusiv die hochwertigen Waren der Marke Luz Da Lua. Dazu wurden die vier oben genannten Geschäfte in Österreich eröffnet.

„Die negativen Einflüsse der ungünstigen Wirtschaftslage, die abnehmende Konsumrate und das unbeständige Wetter sind im Modebereich deutlich spürbar“, führt das Unternehmen im Antrag als Insolvenzursachen an. „Leider liegen die mit den Stores in den Shoppingcentern der SES (Spar) verbundenen Erwartungen deutlich unter den auch seitens des Betreibers kolportierten Annahmen und die erreichten Umsatzzahlen respektive Margen decken die hohen Ausgaben an Mieten und Personal (längere Öffnungszeiten) bei weitem nicht." Nachsatz: "Der damit verbundenen Vermögensverfall und vor allem das Fehlen positiver Anzeichen einer Entwicklung lassen heute eine Weiterführung des Geschäfts nicht rechtfertigen."

Schulden und Vermögen

Die Passiva werden mit 2,1 Millionen Euro beziffert, davon entfällt ein Großteil auf die Schweizer Suma Holding AG, der Rest auf Lieferanten, Gebietskrankenkasse und Finanz. Die Aktiva werden mit 355.000 Euro ausgewiesen, davon entfallen 138.000 Euro auf Bankguthaben.

Im Geschäftsjahr 2014 betrug der Verlustvortrag 179.000 Euro, der Bilanzverlust sogar 771.700 Euro. Das Eigenkapital war mit 567.700 Euro negativ. Die Verbindlichkeiten wurden damals mit 1,792 Millionen Euro beziffert. Die Suma Holding AG, Verwaltungsräte sind Dieter und Suzanne Schenk mit Sitz in Basel, stundete ihrer Tochter im Geschäftsjahr 2014 einen Betrag in Höhe von 359.720 Euro und eine noch zu leistende Einlage in Höhe von 200.000 Euro wurde nachrangig gestellt. Laut Insolvenzantrag wurde aber im aktuellen Geschäftsjahr ein operativ positives Ergebnis erreicht.

Kommentare