Mehr Ökostrom um weniger Geld

Mehrere EU-Länder haben bereits auf Energie-Auktionen umgestellt
Verbund-Chef Anzengruber drängt auf eine Reform des teuren und ineffizienten Fördersystems.

Da läuft was falsch bei der Energiewende. Die Haushalte zahlen die Rechnung für die garantierten Renditen der Investoren. Die Besitzer von Anlagen für die Erzeugung erneuerbarer Energie wollen zeitlich unbegrenzte Förderungen. Die Milliarden-Kosten für den Netzausbau werden Haushalten weiterverrechnet. Und von der Rettung der Welt durch erneuerbare Energie sind wir ziemlich weit entfernt. Lediglich zehn Prozent des in Österreich erzeugten Stroms komme aus Wind-, Sonne-, oder Biogasanlagen.

"Wir müssen die erneuerbaren Energieträger in den Markt bringen", lautet die Schlussfolgerung von Verbund-Generaldirektor Wolfgang Anzengruber. Bei der für Herbst geplanten Reform der Ökostromförderung sollten daher die für 13 Jahre garantierten Einspeistarife für erneuerbare Energie abgeschafft werden.

Energie-Auktion

Anzengruber schlägt vor, dass für neue Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie künftig lediglich Investitionsförderungen ausbezahlt werden. Die Vergabe dieser Investitionsförderungen erfolgt über Energie-Auktionen. Der Staat legt fest, wie viel erneuerbare Energie eine Anlagen erzeugen soll. Jener Bewerber, der mit den geringsten Förderungen auskommt, bekommt den Zuschlag. Es gibt keine Vorgabe, mit welcher Methode die erneuerbare Energie erzeugt wird. Möge der Effizientere gewinnen.

In Zeiten der Fußball-EM in Frankreich sind Sportvergleiche naheliegend. "Wir müssen ein faires Spielfeld schaffen für erneuerbare Energieträger", so Verbund-Teamchef Anzengruber.

Optimaler Einsatz

Das mache ökonomisch und auch ökologisch Sinn. Das Auktions-Modell garantiere den optimalen Einsatz der Förderungen. Mit möglichst wenig Geld werde möglichst viel erneuerbare Energie erzeugt. "Die Anlagen werden dann dort gebaut, wo die Voraussetzungen am günstigsten sind", erläutert Anzengruber das Modell.

EU-Staaten wie Deutschland oder Spanien haben bereits auf Energie-Auktionen umgestellt oder sind gerade dabei. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hat sich erst kürzlich für ein solches Ausschreibungsmodell ausgesprochen.

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