Massive Wertsteigerung bei Zinshäusern in den Wiener Flächenbezirken

Zinshäuser sind heiß begehrt.
In Floridsdorf und Donaustadt stiegen die Zinshaus-Preise am stärksten.

Ein Zinshaus in den großen Wiener Flächenbezirken kann eine gute Geldanlage sein. Den höchsten Wertzuwachs gab es laut dem Immobilienpreisspiegel der Immobilientreuhänder bei den Mindestpreisen in den Bezirken Floridsdorf und Donaustadt. Die Wertsteigerung betrug 33 Prozent.

In Favoriten und Simmering sowie in Fünfhaus waren es immerhin noch jeweils 25 Prozent. "Es wird kein Zinshaus mehr unter 1000 Euro pro Quadratmeter verkauft", analysiert Eugen Otto von der Otto Immobiliengruppe die Marktlage. Insgesamt wurde mit Zinshäusern in Wien ein Jahresumsatz von rund einer Milliarde Euro erzielt. Wien gehört gemeinsam mit Salzburg und Innsbruck weiterhin zu den teuersten Städten in Österreich.

Die Immobilientreuhänder haben auch eine Tabelle mit den Durchschnittsrenditen nach Bezirken veröffentlicht. Mehr als vier Prozent beobachtet man vor allem in jenen Bezirken mit der größten Wertsteigerung.

Bei den Zinshäusern innerhalb des Gürtels gibt es derzeit keine großen Wertzuwächse. Dort sind die Preise schon ziemlich ausgereizt. Die Mieten in Wien sind laut dem Immobilienpreisspiegel 2016 um durchschnittlich 2,5 Prozent auf 9,4 Euro netto gestiegen.

Massive Wertsteigerung bei Zinshäusern in den Wiener Flächenbezirken
Immobilienpreise und Mieten steigen vor allem in den großen Ballungszentren stärker als die Inflationsrate von derzeit knapp über 0,6 Prozent. Bemerkenswert ist auch die deutliche Zunahme bei den Geschäftslokalen in Wien. Die durchschnittliche Miete beträgt bereits über 17 Euro pro Quadratmeter. Preistreiber sind vor allem Lokale in der Innenstadt.

Vergleich

Die Mieten sind allerdings nicht der einzige Grund, warum Wohnen teurer wird. Die Agenda Austria hat die Mieten und die Betriebskosten miteinander verglichen. Von 2011 bis 2015 sind die Betriebskosten bei Mietwohnungen um rund 12 Prozent auf durchschnittlich zwei Euro pro Quadratmeter gestiegen. Die Inflationsrate betrug im selben Zeitraum lediglich 7,2 Prozent.Das ergibt bei einer Wohnungsgröße von 80 Quadratmetern einen Gesamtbetrag von monatlich 160 Euro, der nur für die Abgeltung der Betriebskosten bezahlt werden muss.

Müll und Kanal

Zu den Betriebskosten gehören die von den Kommunen festgelegten Ausgaben für die Wasserversorgung, Müll- und Kanalgebühren sowie Hausversicherung.

Die geringsten Betriebskosten mit 1,8 Euro pro Quadratmeter haben die gemeinnützigen Bauträger. Die höchsten Betriebskosten bezahlen mit 2,3 Euro pro Quadratmeter die Mieter im Gemeindebau.

Gleichzeitig zeigt die Berechnung der Agenda Austria auch, dass vor allem die privaten Hauptmieten für die Preissteigerungen am Wohnungssektor verantwortlich sind. In diesem Segment sind die Mieten von 2011 bis 2015 ohne Betriebskosten um immerhin ein Euro pro Quadratmeter gestiegen. Verschärft wird die Problematik durch den Zuzug von den ländlichen Regionen in die Ballungszentrum.

Kommentare