Marke Saturn verschwindet von österreichischem Markt

Saturn-Mutter im Tief
Filialschließungen laut Sprecherin nicht geplant, aber auch nicht ausgeschlossen.

Die beiden Elektrotechnik-Marken MediaMarkt und Saturn unter dem gemeinsamen Dach MediaMarktSaturn Österreich fusionieren ab 1. Oktober zur Marke MediaMarkt. Diese Entscheidung sei „nach reiflichen strategischen Überlegungen und eingehender Analyse der österreichischen Marktsituation“ gefällt worden, so Csongor Nemet, CEO von MediaMarktSaturn Österreich.

Die künftige Ein-Marken-Strategie trage dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit „weiter zu steigern sowie flexibler und noch schneller zu agieren“, betont Nemet in einer Aussendung des Unternehmens. Das Rebranding der Saturn-Märkte soll von Anfang August bis Ende September über die Bühne gehen.

 

Mit 1. Oktober soll es schließlich 53 MediaMarkt-Standorte in Österreich geben – aktuell sind es 37 MediaMarkt-Standorte und 15 Filialen von Saturn, eine weitere Filiale soll im September in Parndorf eröffnet werden. Ob im Zuge der Ein-Marken-Strategie längerfristig auch Standorte geschlossen werden, wollte die Sprecherin gegenüber dem KURIER nicht ausschließen.

Filialschließungen nicht ausgeschlossen

Aktuell sei keine Schließung geplant, allerdings könnte es „im Zuge der Optimierung des Standortportfolios“ sein, dass in der Zukunft „ein oder zwei Standorte“ wegfallen. Auch ein Mitarbeiterabbau sei aktuell nicht geplant. Die Mitarbeiterzahl werde sich auch auf Konzernebene „nicht wesentlich verändern“, auch wenn es natürlich Synergien geben werde.

Aktuell sind rund 2.000 Mitarbeiter bei MediaMarkt und rund 900 bei Saturn beschäftigt. Für die Saturn-Kunden wird sich laut Aussendung nichts ändern – alle Verbindlichkeiten, werden von MediaMarkt übernommen, Ansprüche und Verträge behalten ihre Gültigkeit.

Die Entscheidung sei unabhängig von der Corona-Pandemie gefällt worden, so die Sprecherin weiter. Die Online-Kanäle hätten auch während des Lockdowns gut performt, im Online-Bereich habe es keine Umsatzrückgänge gegeben. Die Kurzarbeit für die Mitarbeiter ist mittlerweile nach drei Monaten beendet.

Wirtschaftlicher Druck für deutsche Mutter

Die deutsche Mutter der Ketten Media Markt und Saturn, die Elektronikhandelsholding Ceconomy, ist derzeit wirtschaftlich unter Druck. Die Großaktionäre Haniel und Convergenta forderten zuletzt, Ende Juni, eine neue Strategie. Haniel hatte die aus seiner Sicht zu große Abhängigkeit vom stationären Geschäft kritisiert, das Onlinegeschäft sei noch nicht stark genug.

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