Enttäuschungen und Überraschungen

John Cryan, Boss der Deutschen Bank.
Die Deutsche Bank quält sich gerade noch in die Gewinnzone, bei Peugeot läuft es fein.

Der Brite John Cryan ist jetzt seit einem Jahr Chef der Deutschen Bank. Er hat der Bank einen gewaltigen Umbau samt Sparkurs verordnet. Letzterer greift allerdings noch nicht. In allen Konzernsparten brechen die Erträge weg, besonders deutlich im Wertpapierhandel. Im zweiten Quartal hielt sich das größte deutsche Geldhaus nur mit Mühe in der Gewinnzone. Nach einem Nettogewinn von 800 Mio. Euro vor einem Jahr gab es nur noch ein Plus von 20 Mio. Euro.

Bei Flugzeugbauer Airbus verlief das zweite Geschäftsquartal äußerst turbulent. Beim Militärfrachter A400M kämpft der Konzern mit Problemen bei den Propellergetrieben, beim Langstreckenjet A350 mit Lieferschwierigkeiten der Kabine. Dafür mussten fast 1,4 Mrd. Euro auf die Seite gelegt werden. Auf der anderen Seite nahm Airbus gut zwei Milliarden durch den Verkauf von Beteiligungen ein. Alles in allem konnte der Konzern den Quartalsgewinn auf 1,36 Mrd. Euro fast verdoppeln. Bei Konkurrent Boeing gab es mit 237 Mio. Dollar Minus den ersten Quartalsverlust seit fast sieben Jahren. Grund waren Sonderbelastungen.

2014 war Peugeot beinahe demoliert und musste mit Staatshilfen gerettet werden. Jetzt trägt die Sanierung Früchte. In den ersten sechs Monaten des Jahres summierte sich der Nettogewinn auf 1,21 Mrd. Euro. Das war mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Peugeot konnte am Markt höhere Preise durchsetzen.

Sportartikelhersteller Puma ist einer der Gewinner der Fußball-EM. Unter anderen trug Torschützenkönig Antoine Griezmann Schuhe von Puma. Die hohe Markenpräsenz schürte die Verkäufe. Im zweiten Quartal stieg der Umsatz um sieben Prozent auf 827 Mio. Euro. Das Konzernergebnis machte 1,6 Mio. Euro aus, nach einem Verlust von 3,3 Mio. Euro vor einem Jahr.

Gute Geschäfte mit neuen Medikamenten haben dem deutschen Konzern Bayer im zweiten Quartal einen kräftigen Gewinnschub beschert. Unterm Strich blieb ein Plus von 1,38 Mrd. Euro, um 18,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Zum Übernahmepoker um den US-Saatgutriesen Monsanto hielt sich Bayer bedeckt.

Der US-Getränkeriese Coca-Cola hat sich im zweiten Quartal einen überraschend hohen Gewinn einschenken können. Der Überschuss stieg um elf Prozent auf 3,4 Mrd. Dollar (3,1 Mrd. Euro). Der Umsatz entwickelte sich aber enttäuschend, er sank um fünf Prozent auf 11,5 Mrd. Dollar. Grund war der starke Dollar, der Auslandsumsätze nach Umrechnung in die US-Währung schmälert.

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