Airbag: Rückruf von 19 Millionen Fahrzeugen

Airbag-Hersteller Takata
Weltweit 19 Millionen Wagen mit Airbags des Herstellers Takata betroffen.

Das japanische Verkehrsministerium ruft Millionen weiterer Autos wegen Airbag-Problemen zurück. Betroffen seien sieben Millionen Wagen mit Airbags des Herstellers Takata, teilte die Behörde am Freitag mit. Es handle sich um die Luftkissen, die nicht mit einem Trocknungsmittel ausgestattet seien. Insgesamt wurden in Japan damit 19,6 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten bestellt.

Rückruf auch in den USA

In den USA haben derweil acht Autohersteller angekündigt, ihrerseits zwölf Millionen Fahrzeuge in den USA zurückzurufen. Auch sie sind mit den Airbags von Takata ausgestattet. Der Großteil entfällt auf Honda und Fiat Chrysler, die jeweils mehr als vier Millionen Fahrzeuge wegen eines Defekts von Airbags auf der Beifahrerseite in die Werkstätten beordern müssen.

Auch BMW ruft 120.000 Fahrzeuge mit Takata-Airbags vorsorglich zurück, sagte ein BMW-Sprecher am Freitag in München. Es gehe um die SUV-Modelle X5 und X6 der Baujahre 2006 bis 2011. Die Fahrzeuge sollten in den kommenden Monaten in die Werkstatt. In Autos anderer Hersteller hätten Takata-Airbags falsch ausgelöst, bei BMW sei noch nichts passiert.

Vor Kurzem erst hatte Daimler angekündigt, für die Rückrufaktionen wegen Takata-Airbags einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag zurückzustellen.

Elf Todesfälle wegen Airbag-Probleme

Der 1933 gegründete Konzern steckt wegen der Rückrufe von mehr als 50 Millionen Autos in Schwierigkeiten. Manche Takata-Airbags können bei anhaltend hoher Feuchtigkeit und hohen Lufttemperaturen bei einem Aufprall mit zu viel Kraft explodieren, wodurch Fahrzeuginsassen von Splittern getroffen werden könnten. Weltweit stehen mindestens elf Todesfälle mit defekten Aufblasvorrichtungen von Takata in Verbindung. Der Konzern steht Insidern zufolge nun mit dem Finanzinvestor KKR und anderen Beteiligungsgesellschaften in Verhandlungen über einen Einstieg.

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