Hundstorfer-Wahlkämpfer geht in AK

Joachim Preiß
Joachim Preiß ab 2017 Direktor, auch FPÖ stimmte zu

Eigentlich wollte Joachim Preiß in die Privatwirtschaft wechseln, als sein langjähriger Chef Rudolf Hundstorfer beschloss, fürs Amt des Bundespräsidenten zu kandidieren. Ein heimisches Großunternehmen lockte mit einem attraktiven Angebot. Seit 2008 Kabinettschef, ließ sich Preiß dann aber überreden, den Wahlkampf für den Sozialminister zu managen. Das desaströse Wahlergebnis kann freilich weder Hundstorfer persönlich noch seinem Wahlkampfleiter angelastet werden.

Doch nicht in die Privatwirtschaft

Mit der Privatwirtschaft wird’s jetzt doch nichts. Preiß wird mit Jahresbeginn 2017 neuer Direktor der Arbeiterkammer Niederösterreich. Auch nicht schlecht. Der 46-Jährige wird für 580 Mitarbeiter und ein Jahresbudget von 65 Millionen Euro verantwortlich sein. Nach einem Hearing vor dem Vorstand fiel die Entscheidung einstimmig. Auch die FPÖ stimmte zu. Noch-Direktor Helmut Guth verabschiedet sich in die Pension. Eine Ausschreibung der durchaus einflussreichen Position ist nicht notwendig.

Der Jurist begann seine Karriere als Assistent am Institut für Verfassungs- und Verwaltungsrecht an der WU Wien. Danach dockte er in der Wiener Arbeiterkammer unter Direktor Werner Muhm an und war zuletzt Vize-Chef der sozialpolitischen Abteilung. Der damalige SPÖ-Chef und Kanzler Alfred Gusenbauer legte Wert auf die Expertise von Preiß und holte ihn als sozialpolitischen Berater. 2008 wechselte Preiß ins Sozialministerium. Er ist mit der Karriere-Managerin Claudia Oszwald verheiratet, H&M-Landeschefin für Österreich, Slowenien, Kroatien und Serbien.

Apropos Karriere: Gusenbauer, heute erfolgreicher Unternehmer, werkte ebenfalls in der Arbeiterkammer NÖ.

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