Mit Plastikgeld rund um die Welt

+++(c) dpa - Bildfunk+++
Wer Ferien außerhalb des EU-Raumes macht, muss bei bargeldlosem Zahlen mit saftigen Spesen rechnen.

Neue Schuhe aus Rom oder Mitbringsel aus Paris: Wer seine Ferien in einem EU-Land verbringt, kann bequem mit seiner Bankomatkarte die Ausgaben begleichen, ohne dafür Spesen zu zahlen. Denn die Zeilengebühren auf dem Kontoauszug sind meist im Girokonto-Paket inkludiert.

Doch es gibt eine Ausnahme. In Deutschland fallen dann Spesen an, wenn Geld bei Automaten behoben wird, die nicht von Banken, sondern von Abwicklungsunternehmen betrieben werden. Diese Kosten, die auf dem Display der Automaten ausgewiesen werden, widersprechen eigentlich dem EU-Recht. Die Arbeiterkammer Wien rät Deutschland-Urlaubern daher, diese teuren Transaktionen abzubrechen und zum nächsten Bankomaten einer Bank zu gehen.

Macht man außerhalb der EU Urlaub, dann können die Spesen kräftig zu Buche schlagen. "Man sollte sich vor der Reise darüber informieren, was Behebungen und Zahlungen mit Plastikgeld im jeweiligen Land kosten", sagt AK-Konsumentenschützerin Michaela Kollmann zum KURIER. Der AK-Spesenrechner (www.ak-bankenrechner.at/zahlkartenrechner) bietet sich dafür an, ein Gefühl für diese Kosten zu bekommen. "Es ist auf jeden Fall günstiger in Nicht-EU-Ländern Geld bei Bankomaten in der Landeswährung zu beheben, als das Geld vor der Reise bei der Hausbank umzuwechseln", sagt Kollmann. Die Wechsel-Spesen im Inland betragen bis zu drei Prozent oder bis zu 5,80 Euro.

Saftige Gebühren

Zieht man in einem Nicht-EU-Land mit der Maestro-Karte 200 Euro in Fremdwährung aus dem Automaten, so fallen in Schnitt 3,32 Euro Spesen an. Es gibt aber auch Ausnahmen: Bei Schweden-Kronen wird meist nichts verrechnet.

"Außerhalb des EU-Raumes ist es auch sinnvoller, größere Beträge in fremder Währung abzuheben, denn bei kleinen Beträgen fallen relativ hohe Mindestspesen an", sagt die AK-Expertin. "Der Nachteil ist, dass man größere Beträge bei sich trägt." Man kann aber einen größeren Betrag auf die mitreisenden Familienmitglieder aufteilen.

GeoControl-Sperre

Seit 2014 ist auf den Chips der Bankomatkarten die Sicherheitsfunktion GeoControl installiert. Sie verhindert das illegale Abschöpfen ("Skimming") der Kartendaten durch Kriminelle. In Ländern, in denen noch die veraltete Magnetstreifen-Technologie benutzt wird, müssen die Karten von der Hausbank erst freigeschaltet bzw. GeoControl deaktiviert werden. Auf den Homepages der heimischen Banken gibt es Positiv-Listen, in welchen Ländern GeoControl bereits Standard ist. Wichtiger Hinweis: Vor allem in Südamerika und verschiedenen asiatischen Ländern ist GeoControl noch nicht State of the Art, sprich noch nicht Stand der Technik.

"Bargeld mit der Kreditkarte zu beheben, ist auf jeden Fall teuer – egal wo man auf Urlaub ist, das sollte man vermeiden", warnt Kollmann. Hebt man mit einer Mastercard, Visa-, Amex-, oder Diners-Club-Karte bei einem Bankomaten umgerechnet 200 Euro ab, so fallen im EU-Raum etwa sechs Euro Spesen an, im Nicht-EU-Raum neun bis zehn Euro. Kauft man in einem Geschäft in einem Nicht-EU-Staat mit einer Kreditkarte um 200 Euro ein, werden drei bis vier Euro Spesen je nach Kartenfirma verrechnet.

In diesen Ländern müssen Sie GeoControl nicht deaktivieren lassen:

Albanien

Aserbaidschan

Armenien

Andorra

Belgien

Bosnien-Herzegowina

Bulgarien

Dänemark

Deutschland

Estland

Finnland

Frankreich

Französisch-Guyana

Georgien

Gibraltar

Griechenland

Grönland

Guadeloupe

Irland

Island

Israel

Italien

Kasachstan

Kirgisistan

Kosovo

Kroatien

Lettland

Liechtenstein

Litauen

Luxemburg

Malta

Martinique

Mazedonien

Moldawien

Monaco

Montenegro

Niederlande

Norwegen

Österreich

Polen

Portuga

Réunion

Rumänien

Russland

San Marino

Schweden

Schweiz

Serbien

Slowakei

Slowenien

Spanien

St. Helena

Tadschikistan

Tschechien

Türkei

Turkmenistan

Ukraine

Ungarn

Usbekistan

Vatikanstadt

Vereinigtes Königreich (Großbritannien)

Weißrussland

Zypern

Kommentare