Heta-Gläubiger wollen auf keinen Euro verzichten

Finanzminister Schellings Kampf um Heta-Anleihen geht weiter.
Schellings Angebot abgelehnt. Österreich und Kärnten sollen Verpflichtungen nachkommen.

Die Gläubiger der landesbehafteten Heta-Anleihen schalten weiter auf Rot. Sie wollen nur eine vollständige Rückzahlung ihrer Ansprüche akzeptieren. Mittwochfrüh forderten sie neuerlich, dass Österreich und Kärnten ihren Verpflichtungen vollständig nachkommen sollen. Die Gläubiger behalten ihre Vereinbarung zur Annahmesperre aufrecht.

Die "Ablehnung des aktuellen Angebots ist eine wirtschaftlich begründete und wohlüberlegte Entscheidung", richteten sie Finanzminister Hans Jörg Schelling in einer Aussendung aus. Er hatte gestern die Auflösung einer vereinbarten Annahmesperre (Lock-up) durch die Gläubiger gefordert. Schelling hatte rechtliche Bedenken in Richtung Organverantwortung geäußert.

"Gesprächsabbruch" durch Finanzministerium

Die Gläubiger, darunter die Ad-hoc-Gruppe und der Par-Investorenpool, betonten weiter gesprächsbereit zu sein. Dem Finanzministerium wird allerdings vorgeworfen, die Gespräche abgebrochen zu haben. Kärnten sei aber weit leistungsfähiger, als es mit seinem Beitrag zum Angebot von 1,2 Milliarden Euro vorgibt und vor allem "nicht zahlungsunfähig".

Jörg von Fürstenwerth, Geschäftsführer des deutschen Versicherungsverbandes (GDV), schlägt in dieselbe Kerbe: "Kärnten kann die Schulden zahlen, es scheint nur nicht zu wollen." Trotz Nachbesserung bedeute das Rückkaufangebot immer noch einen erheblichen Forderungsverzicht für die Gläubiger. Schon im Interesse der Kunden sage man "So nicht". Die in der GDV-Haltevereinbarung zusammengeschlossenen elf Versicherer "bestehen auf eine volle Rückzahlung nebst Zinsen", bekräftigte Fürstenwerth.

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