Harte Strafe für LLI-Mühlen-Tochter

Preisabsprachen muss die VK Mühlen AG mit 23,8 Mio. büßen. Indirekt gehört der Konzern zu Leipnik-Lundenburger, Vorstand dort ist Josef Pröll.

Die deutsche VK Mühlen AG, indirekt eine 51-Prozent-Tochter der österreichischen Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs AG (LLI), ist vom deutschen Bundeskartellamt zu einem hohen Strafgeld verdonnert worden. Der Hersteller von "Aurora"-Mehl muss wegen jahrelanger Preis- und Liefermengen-Absprachen zum Schaden der Kunden eine Buße von 23,8 Millionen Euro zahlen.

Die VK Mühlen AG gehört zu 51,01 Prozent der LLI Euromills GmbH und diese wiederum zu 100 Prozent der LLI, bei der heuer Ex-Finanzminister Josef Pröll neu in den Vorstand eingezogen ist.

Das Strafgeld hätte noch deutlich höher ausfallen können - doch konnte VK Mühlen die Strafe im Gegenzug zu einer umfassenden Zusammenarbeit mit den Kartellwächtern reduzieren. Aber auch das verbleibende Bußgeld lastet schwer auf VK Mühlen. Es werde sich "negativ" auf das Konzernergebnis 2011/12 auswirken, teilte das Unternehmen mit.

Pröll: "Schwer verkraftbar"

Josef Pröll bezeichnete die Strafe als "hart, aber schwer verkraftbar". Es habe eine Kartellstrafe von bis zu 60 Millionen Euro gedroht. Dabei sei die Frage im Raum gestanden, ob die Bilanzsumme der Holding oder jene der deutschen Tochter für die Strafhöhe herangezogen werden sollte, so Pröll. Im Hinblick auf die geringe finanzielle Leistungsfähigkeit der VK Mühlen werde die Strafe in fünf Jahrestranchen abzutragen sein.

Ähnliche Verfahren in Ungarn und den Niederlanden seien bereits abgeschlossen. Dort habe es vergleichsweise geringe Geldbußen gegeben. "In Frankreich laufen noch Untersuchungen gegen die Branche", sagte Pröll.

Leipnik-Lundenburger zählt zum Raiffeisenkonzern und ist der größte Mühlenbetrieb in Europa und hält große Beteiligungen im Nahrungsmittelbereich. Bekannt ist das Unternehmen durch die Marken "Finis Feinstes" und "Farina". Das Traditionsunternehmen hat 31 Mühlen in Österreich, Deutschland, Tschechien, Polen, Ungarn, Rumänien und Bulgarien.

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