Schwarze Tage für das goldene Investment

1000-Gramm-Goldbarren.
In einem Mini-Crash rutschte der Goldpreis in Schanghai um vier Prozent ab.

Der frühe Montagmorgen war für Edelmetallfans wirklich kein goldener. An der Goldbörse von Schanghai sackte der Kurs für eine Unze innerhalb einer Minute um fast vier Prozent nach unten. Mit weniger als 1100 Dollar war die Unze so billig wie schon seit fast fünfeinhalb Jahren nicht mehr. Im europäischen Handel erholte sich der Goldpreis zwar etwas von seinem asiatischen Tief, lag aber trotzdem rund zwei Prozent unter den ohnehin schon tiefen Werten vom Freitag.

Seit Jahresbeginn hat Gold damit bereits sechs Prozent an Wert verloren – in Dollar gerechnet. In Euro umgerechnet gibt es dagegen ein Plus von rund fünf Prozent. Und das ist mit ein Grund, warum Gold seit Längerem an Glanz verloren hat.

Starker Dollar Je höher der Kurs der US-Währung, desto teurer wird das in Dollar gehandelte Gold außerhalb des Dollar-Raums. Aufgrund der robusten Konjunktur wird die US-Notenbank Fed noch heuer Leitzinsen erhöhen. Das werde den Dollar weiter stärken und auf dem Goldpreis lasten, erwarten Analysten.

Krisenwährung Gold war in Krisenzeiten immer heiß begehrt. Ukraine, Griechenland oder zeitweiser Börsencrash in China – Krisen gibt es zwar etliche. Jetzt würden Betroffene in den Regionen aber verkaufen, um an Liquidität zu kommen, heißt es.

Inflationsschutz Seinen Status als Schutz vor hoher Teuerung kann Gold derzeit nicht ausspielen. Obwohl die Notenbanken die Märkte mit viel Geld fluten, will die Inflation einfach nicht anspringen.

China enttäuscht Am Freitag hatte China erstmals seit sechs Jahren bekannt gegeben, wie groß die Goldreserven des Landes sind. Ende Juni war der "Schatz" 1658 Tonnen schwer. Das waren zwar fast 60 Prozent mehr als bei den letzten Angaben im April 2009. Viele Investoren hatten aber mit deutlich mehr gerechnet.

Goldoptimisten sehen jetzt das Tief erreicht, Pessimisten sehen weitere Verluste auf bis zu 1000 Dollar.

Kommentare