Wie aus Red Bull eine fette Cashcow wurde

Red Bull hat auch in der Formel 1 viel Geld verdient
Selfmade-Milliardär Dietrich Mateschitz hat eine feine Nase für lukrative Geschäfte.

Das Geld wird Dietrich Mateschitz zu Lebzeiten nicht mehr ausgehen. Vor 34 Jahren hat er in Asien mit dem eigentümlichen Getränk Krating Daeng ("roter Stier") der thailändischen Pharma-Unternehmerfamilie Yoodvidhya Bekanntschaft gemacht. Zwei Jahre später war der Marketingmann aus Österreich schon Geschäftspartner der Thailänder. 1984 wurde die Red Bull GmbH aus der Taufe gehoben. Die Erfinder des Getränks halten 51 Prozent der Anteile, der Rest gehört dem Diplomkaufmann Mateschitz. Seit 1987 ist Red Bull auch in Österreich auf dem Markt. Damals rührte Mateschitz selbst die Werbetrommel und etablierte sein Getränk mit hartnäckigem persönlichen Einsatz. Das machte sich auf Dauer bezahlt. Die wirtschaftliche Erfolgskurve des Dosengetränks mit dem Gummibärchen-Aroma ging – mit marginalen Ausnahmen – steil nach oben. Jahr für Jahr klingelt die Kasse bei Red Bull mit Sitz in Fuschl am See ganz ordentlich.

2014 spielte der Drink bei einem Umsatz von 5,11 Milliarden Euro rund 370 Millionen Euro Gewinn ein; rund die Hälfte nahmen sich die Eigentümer aus der Firma heraus. Alleine Mateschitz kassiert pro Geschäftsjahr jeweils zwischen 70 und 90 Millionen Euro. Den restlichen Gewinn belässt man im Unternehmen. In den vergangenen Jahren hat sich dadurch ein dicker Polster von rund 1,77 Milliarden Euro Eigenkapital im Unternehmen angehäuft. Die Bankschulden sind mit 65 Millionen Euro nicht der Rede wert.

5,9 Milliarden Euro

Im Geschäftsjahr 2015 brach der Getränkekonzern alle bisherigen Rekorde. Rund sechs Milliarden Dosen wurden verkauft, der Umsatz wurde um 15 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro gesteigert.

Zwar liegt die Bilanz für das Geschäftsjahr 2015 noch nicht vor, aber der Gewinn dürfte sich bei etwa 400 Millionen Euro einpendeln. Das saftige Umsatzplus wurde im Vorjahr vor allem in der Türkei (+25 Prozent), aber auch in Saudi-Arabien, in Indien, Südafrika, Polen und Deutschland erwirtschaftet.

Seit dem Jahr 2001 hat sich der Umsatz fast versechsfacht. Mittlerweile beschäftigt Red Bull in 75 Unternehmen rund um den Globus etwa 11.000 Mitarbeiter.

Der Wert der Marke "Red Bull" wurde zuletzt auf umgerechnet 8,64 Milliarden Euro geschätzt. Nach Coca Cola und Pepsi ist Red Bull damit die Nummer drei auf dem Weltmarkt. Neben dem Getränkekonzern und den Sportgeschäften (siehe oben) hat Mateschitz bzw. die Distribution & Marketing GmbH weitere Beteiligungen. Ihm gehören diverse Liegenschaften in Österreich und Beteiligungen in der Gastronomie-Branche. Er ist Eigentümer der Rennstrecke Spielberg in der Steiermark, des Forst Authal (ebenso Steiermark) und der Betreiberfirma des Flugplatzes Völtendorf. Und er hält 100 Prozent der Anteile an der Thalheimer Heilwasser GmbH und an der Firma Edelsteine Krampl. 2012 ist er beim Wetterdienst Ubimet als Investor (50 Prozent) eingestiegen. 2013 hat er den Buchverlag Ecowin übernommen. Rund 600 Sportler hat der Selfmade-Milliardär bzw. sein Konzern als "Werbeträger" unter Vertrag. Insider sagen, Mateschitz überlässt nichts dem Zufall.

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