Geschädigte Investoren fordern ihr Geld zurück

Symbolbild.
Anlage-Affäre. "Mandanten fühlen sich über den Tisch gezogen," klagt der Anwalt an.

Vor sechs Jahren hat MPC Capital Austria, damals größter Anbieter von geschlossenen Fonds in Österreich, den Schiffsfonds „Merkur Sky“ unters Anlegervolk gebracht. Sieben Prozent Rendite sollten jährlich eingespielt werden, ab 2016 sogar 18 Prozent. Doch die Erste Schiffsgesellschaft „Merkur Sky“ ging heuer pleite, das Containerschiff wurde verkauft. „Meine Mandanten fühlen sich über den Tisch gezogen, das Veranlagungsprodukt konnte sich von Anfang an nicht rechnen“, sagt Anwalt Jörg Zarbl von der Kanzlei Kraft & Winternitz. „Die Merkur Sky ist ein Totalschaden. Der Insolvenzverwalter hat für das Schiff 3,41 Millionen Euro Verschrottungspreis erhalten, davon sehen meine Mandanten keinen Cent, weil der Erlös einer Bank zusteht.“ Zarbl hat MPC aufgefordert, seinen zwei Mandanten bis Ende des Jahres 131.300 Euro zurückzuzahlen – sonst wird geklagt.

Dabei galt der Merkur Sky-Fonds laut MPC Österreich als sichere Anlage: „Die Anleger profitieren vom hohen Wachstum des Welthandels über See von erwarteten zehn Prozent pro Jahr, von der konservativen Kalkulation und von der Fremdkapital-Tilgung nach acht Jahren.“ Indes sollen laut Zarbl „die Prognose-Rechnung jeglicher Realitätsnähe entbehren, die Vorspiegelung einer so hohen Rendite ein bewusste Irreführung der Anleger darstellen und der Kapitalmarktprospekt weder richtig noch vollständig sein“.

Auch soll das Schiff beim Kauf durch den Fonds schon zehn Jahre in Betrieb gewesen sein, der Kaufpreis aber 95 Prozent der ursprünglichen Anschaffungskosten (38 Millionen Euro) betragen haben .

MPC Capital Austria weist die Vorwürfe zurück. MPC-Repräsentant Kurt Cowling: „Die Vorwürfe basieren auf Vermutungen, wir werden das entkräften.“

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