Drei Viertel halten am Sparbuch fest

Drei Viertel halten am Sparbuch fest
Trotz niedriger Zinsen sind Alternativen kaum gefragt. Generell bleibt weniger Geld übrig.

Jedem Zweiten ist Sparen wichtig. Das zeigt eine repräsentative IMAS-Umfrage unter 900 Österreichern im Auftrag der Erste Bank. Bloß: Immer weniger Menschen können überhaupt regelmäßig etwas zur Seite legen. Die Sparquote (Anteil des Sparens zum verfügbaren Einkommen) ist laut Statistik Austria im ersten Quartal auf den Tiefstand von 6,1 Prozent gesunken. Vor Ausbruch der Krise 2007 waren es 11,6 Prozent. "Die Reallöhne entwickeln sich nach unten", stellt Erste-Bank-Privatkundenvorstand Peter Bosek fest. Und infolge der steigenden Preise fließe deutlich mehr Geld in den Konsum.

Drei Viertel halten am Sparbuch fest
Durchschnittlich gesparter monatlicher Betrag, Entwicklung seit 2006 - Säulengrafik Grafik 1227-14-Sparen.ai, Format 42 x 75 mm
Das wenige Geld, das noch gespart wird, kommt nach wie vor zum Großteil aufs Sparbuch. Noch immer halten 78 Prozent der Befragten dieser Veranlagung die Treue, immerhin ein Rückgang von fünf Prozent zu 2010. "Die Zeiten des Sparbuches als Killer-App sind vorbei", appelliert Bosek. Es sollte nur als finanzielles Basislager für Notfälle dienen, der dort gebunkerte Betrag rund drei Monatsgehälter ausmachen. Die Zinsen würden in der Eurozone "noch relativ lange unten" bleiben.

Laut der Umfrage macht sich aber nur jeder Vierte Gedanken über Gegenmaßnahmen. Ganz oben stehen dabei Investments in Wertpapiere und Immobilien, gefolgt von Gold (das aber gar keine Zinsen zahlt) und von Bausparen, das aber ebenfalls derzeit geringe Zinsen abwirft.

Vor allem an die Altersvorsorge wird laut Bosek zu wenig gedacht. Nur 45 Prozent (2010: 49) sparen hierfür. "Das ist erschreckend. Langfristiges Sparen ist genauso wichtig." Von 37 auf 42 Prozent zugelegt hat der Anteil jener, die mit Erspartem ihr Eigenheim renovieren wollen.

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