Für diese Risiken müssen wir uns 2016 wappnen

Der Klimawandel wird 2016 als einer der größten Gefahren für politische und wirtschaftliche Stabilität gesehen.
Wir beantworten die Kernfragen zum "Global Risk Report 2016".

Für welche Risiken müssen wir uns eigentlich im Jahr 2016 am besten wappnen? Die möglichen Antworten auf diese Frage bietet bereits zum elften Mal der „Global Risk Report“. Traditionell wird er zur Eröffnung des Jahrestreffens des Weltwirtschaftsforums im Schweizer Skiort Davos herausgegeben. In dem Bericht schätzen 750 Fachleute und Entscheidungsträger aus der ganzen Welt ein, was die größten weltweiten Herausforderungen für das kommende Jahr darstellen. Und vorab gesagt: Heuer sieht es nicht rosig aus.

Risiken sind stärker verknüpft

Noch nie sei die Palette an Risiken, seit dem ersten Erscheinen des ersten Berichts im Jahr 2006, so breit gefächert gewesen wie dieses Jahr. Egal ob umweltbezogen, gesellschaftlich, geopolitisch oder technologisch: Die Eintrittswahrscheinlichkeit verschiedener negativer Szenarien steigt. Außerdem sind die einzelnen Bereiche stärker miteinander verknüpft als bisher. Folgend beantworten wir die wichtigsten Fragen zum diesjährigen Bericht:

1. Was ist eigentlich mit "globales Risiko" gemeint?

Der Bericht definiert ein globales Risiko als "ein ungewisses Ereignis, dass, sollte es eintreffen, eine signifikant negativen Einfluss auf mehrere Länder oder Industriezweige innerhalb der nächsten zehn Jahren haben wird". Dabei identifiziert der Bericht insgesamt 29 verschiedene solcher globalen Risiken, die wiederum in fünf Untergruppen eingeteilt werden: wirtschaftliche, umweltbedingte, geopolitische, gesellschaftliche und technologische Risiken.

2. Wie kommt die Reihung der Risiken überhaupt zustande?

Genau genommen handelt es sich um eine Meinungsumfrage: Befragt werden insgesamt 750 Fachleute und Entscheidungsträger ob ihrer Einschätzung zu den weltweiten Risiken für die kommenden Jahre. Die Befragten stammen aus dem Umkreis des Weltwirtschaftsforums und stammen aus Bereichen wie Wirtschaft, Wissenschaft oder Zivilgesellschaft. Eine genauere Beschreibung zur Methode und den Befragten findet man auf der Website des Global Risk Reports 2016.

3. Und was sind nun die größten Risiken für dieses Jahr?

Als wahrscheinlichstes Risiko werden von den Experten die globalen Flüchtlingsströme gesehen. An zweiter Stelle folgen "extreme Wetterverhältnisse". Als drittes nennen die Experten das Versagen mit den Folgen des Klimawandels umzugehen. Damit sind erstmals seit 2011 keine wirtschaftlichen Risiken unter den Top-Fünf. Von Ausbruch der Wirtschaftskrise bis 2011 dominierten ökonomische Risiken die Skala. Seither ist eindeutig eine Tendenz in Richtung umweltbedingter Risiken zu sehen.
Für diese Risiken müssen wir uns 2016 wappnen

4. Und was sind die größten Risiken für Österreich?

Die 750 Fachleute und Entscheidungsträger wurden auch nach Einschätzungen zu einzelnen Ländern befragt. Über 56 Prozent sehen in Österreich die hohe Arbeitslosenrate als die drängendste Herausforderung. Auch mehr als die Hälfte schätzt, dass eine Vermögensblase Österreich in den nächsten zehn Jahren in eine Notlage bringen könnte. Außerdem wird die Finanzkrise von über 40 Prozent noch als Stolperstein betrachtet. Das Unvermögen nationaler Politik wird noch vor der Flüchtlingskrise als einflussreicher Faktor auf die österreichische Stabilität eingeschätzt.
Für diese Risiken müssen wir uns 2016 wappnen

(Aktualisiert am 14.1.2016 16.30 Uhr)

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