Eurowings sucht 600 Mitarbeiter

Die 400 neuen Flugbegleiterinnen und 200 Piloten sollen in Österreich angestellt werden
Die Lufthansa-Billig-Airline hat erhebliche Startschwierigkeiten. Ab Frühjahr gibt es Flüge ab Wien.

Die neue Billig-Tochter der Lufthansa hat erhebliche Startschwierigkeiten. In Deutschland sorgte der neue Low-Cost-Carrier, mit dem die Lufthansa gegen Ryanair & Co. anfliegen will, für etliche Pannen. Zuletzt landete eine Eurowings-Maschine aus Kuba mit 68 Stunden Verspätung in Köln.

Die in Wien angesiedelte Eurowings Europe startet im Frühjahr mit zwei Airbus-A320-Flugzeugen. Erste Destinationen sind Valencia und Alicante (Spanien) sowie Faro (Portugal). Die negativen Schlagzeilen in Deutschland würden den Start in Österreich nicht beeinträchtigen, hofft das Management.

Aufstiegschancen

Bis Ende 2017 will Eurowings 19 Flugzeuge in den Betrieb stellen, heuer sind es sieben Maschinen. Dafür werden über Eurowings Europe in den kommenden zwei Jahren 600 neue Mitarbeiter gesucht – 400 Flugbegleiter und 200 Piloten.

Eurowings lockt mit raschen Aufstiegschancen. Bereits nach einem Jahr könnten Flugbegleiterinnen als Purser (Leiter der Kabine) eingesetzt werden. Das Brutto-Gehalt für Einsteiger liegt bei 21.000 Euro plus Spesen.

Co-Piloten beginnen mit einem Einstiegs-Gehalt von 44.000 Euro, Kapitäne starten bei 78.000 Euro. Die Gehälter würden dem neuen Kollektivvertrag bei der Schwester-Airline AUA entsprechen, erklärt Dieter Watzak-Helmer, Geschäftsführer von Eurowings Europe. Überstunden werden nicht bezahlt, das Gehaltsschema sei allerdings variabler anwendbar. Wer mehr fliege, verdiene mehr. Crews, die weniger oft eingesetzt werden, haben niedrigere Einkommen. Somit könnten die Lohnkosten flexibler der Produktion angepasst werden. Alle Mitarbeiter würden, unabhängig davon, wo sie eingesetzt werden, in Österreich angestellt. Eurowings will im EU-Raum zwei weitere Standorte eröffnen, Genaueres wird ebenso wie der Business-Plan nicht verraten.

Für die Pilotenjobs habe man bereits 2000 und für die Kabine schon 1500 Bewerbungen. Freilich würden viele Kandidaten, vor allem Piloten, nicht den Anforderungen entsprechen. Auch etliche AUA-Mitarbeiter, die nach der Kündigung des Kollektivvertrags lukrative Ausstiegsangebote annahmen, hätten sich inzwischen beworben.

Kein Kollektivvertrag

Die Gewerkschaft vida kritisiert massiv, dass Eurowings zu wenige Piloten und keinen Kollektivvertrag habe. Der Start in Deutschland sei komplett missglückt, der Imageschaden für den Lufthansa-Konzern enorm. "Von Stabilität, Berechenbarkeit und Zuverlässigkeit ist bei Eurowings derzeit weit und breit nichts zu merken", sagt Johannes Schwarcz, bei vida für die Luftfahrt zuständig.

Bis jetzt gebe es keine österreichischen Mitarbeiter. Das Eurowings-Management zeigt sich offen für Gespräche mit der Gewerkschaft. Die Lufthansa will über Eurowings die hohen Personalkosten bei der Mutter umgehen. Eurowings soll vor allem touristische Destinationen anfliegen, es gibt ein Drei-Klassen-Tarifmodell.

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