EZB: Staaten sollen Schulden abbauen

EZB: Staaten sollen Schulden abbauen
Zusammengefasster Schuldenberg in Eurozone bei mehr als 90 Prozent des BIP.

Die Europäische Zentralbank (EZB) fordert die Staaten der Euro-Zone zum Abbau ihrer nach wie vor sehr hohen Schulden auf. Immer noch liege der zusammengefasste Schuldenberg der Währungsgemeinschaft bei mehr als 90 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), wie die Notenbank in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht mitteilte.

60 Prozent oder weniger gefordert

Würden Euro-Staaten ihre Budgetpolitik besser ausrichten, könnte die Schuldenstandsquote innerhalb eines Jahrzehnts wieder näher an die geforderte Schwelle rücken. Der EU-Stabilitäts- und Wachstumspakt erlaubt für Länder einen Schuldenstand von maximal 60 Prozent der Wirtschaftsleistung.

Wegen der Finanzkrise 2008 und des anschließenden Konjunktureinbruchs waren die Staatsschulden in den Ländern der Euro-Zone rasant nach oben geschnellt. In Österreich kletterte die Schuldenstandsquote von 2014 auf das Vorjahr von 84,3 auf 86,2 Prozent.

Forderung nach Strukturreformen

"Niedrigere öffentliche Schuldenstände werden benötigt, um wieder haushaltspolitische Puffer zu bilden und die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit der Euro-Zone zu erhöhen", hieß es in dem Bericht weiter. Die Währungsgemeinschaft sei dann in der Zukunft besser gefeit, um mit möglichen ökonomischen Schocks umgehen zu können. Die EZB-Experten bekräftigten in diesem Zusammenhang die Forderung nach Strukturreformen in den Ländern. Alle Staaten sollten zudem ihre Budgetpolitik wachstumsfreundlicher ausrichten.

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