Austro-Zulieferer bangen

Boeing 787 Dreamliner airframe #8 is tugged out for takeoff departure from Paine Field in Everett, Washington in this September 27, 2011 file photo, for delivery to the 787's first customer, All Nippon Airways (ANA) of Japan. On December 4, 2012, the same day that one of its new 787 Dreamliners made an emergency landing because of a mechanical problem, Boeing said that U.S. regulators would require the entire fleet of 787 jets to be inspected for a possible fuel line problem. REUTERS/Anthony Bolante/Files (UNITED STATES - Tags: TRANSPORT BUSINESS)
Das "787"-Auftragsvolumen für heimische Zulieferer liegt bei rund 250 Mio. Euro.

Wie der US-Flugzeughersteller Boeing zittern auch österreichische Zulieferbetriebe wegen eines möglicherweise länger dauernden Flugverbots für die mit technischen Pannen kämpfenden Prestigemaschinen vom Typ 787 "Dreamliner". So macht die oberösterreichische FACC wesentliche Anteile ihres Umsatzes mit Boeing. FACC und die steirische voestalpine-Tochter Böhler Schmiedetechnik sowie TTTech in Wien erzeugen Triebwerksaufhängungen, Tragflächenteile und elektronische Steuerelemente für den "Dreamliner". Insgesamt dürfte das "787"-Auftragsvolumen für heimische Zulieferer für mehrere Jahre bei rund 250 Mio. Euro liegen.

Ein längeres "Grounding" des "Dreamliner" könnte das Wachstum von FACC über einen Zeitraum von ein, zwei Jahren signifikant einschränken, sagte Firmenchef Walter Stephan am Montag im ORF-Radio. In einem gut laufenden Jahr 2015 zum Beispiel könnten dies 140 Mio. Dollar (102,6 Mio. Euro) sein, also gut 20 Prozent des FACC-Umsatzes, die allein auf den "Dreamliner" entfallen, so Stephan.

TTTech: "Produktion läuft weiter"

Laut WirtschaftsBlatt-Bericht von voriger Woche machte FACC von ihrem Umsatz von zuletzt rund 400 Mio. Euro allein 40 Prozent mit Boeing, weitere 40 Prozent mit Airbus und den Rest mit anderen Herstellern wie Embraer. Bei der voest-Tochter Böhler Schmiedetechnik spürte man der Zeitung zufolge derzeit "noch keine Änderungen im Bestellverhalten bei Boeing".

Bei der Wiener TTTech läuft "derzeit die Produktion weiter und wir spüren daher nichts", so Geschäftsführer Georg Kopetz. Über Details hüllte er sich zu der Zeitung in Schweigen; 20 Prozent des Umatzes von 37 Mio. Euro entfallen jedoch auf die Luftfahrt, so Kopetz: "Wir sind hier sehr diversifiziert und arbeiten für alle großen Hersteller."

Testflüge

Boeing hat bei der Luftverkehrsbehörde FAA Testflüge für den Dreamliner beantragt. Das deutete auf Fortschritte bei der Suche nach der Ursache für die in Brand geratene Batterie, die zur Stilllegung der Dreamliner-Flotte geführt hatte. Boeing bestätigte am Montag einen entsprechenden Bericht. Die FAA teilte mit, sie prüfe den Antrag.

Die FAA hatte im Jänner angeordnet, alle Dreamliner in den USA am Boden zu lassen, bis die Ursache für die Batterieprobleme geklärt ist. Anfang Jänner hatte bei einer am Flughafen Boston geparkten 787 der Japan Airlines eine Batterie-Explosion einen Brand ausgelöst. Boeing hatte daraufhin die Auslieferung der Maschinen gestoppt.

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