Den Hauptmietern galoppieren die Kosten davon

Die Zunahme der Wohnungskosten ist höher als die Gehältserhöhungen.
Die geringsten Steigerungen bei den Wohnkosten gab es bei den gemeinnützigen Bauträgern.

Dumm gelaufen für alle, die in einer privaten Mietwohnung logieren. Von 2008 bis 2014 sind bei den meisten Wohnungen die Gesamtkosten für die Hauptmiete um mehr als 27 Prozent gestiegen. Das ist Rekord. Bei den anderen Rechtsverhältnissen fiel der Zuwachs niedriger aus. Wohnungseigentum ist allerdings in einem ähnlichen Ausmaß teurer geworden. Da betrug der Zuwachs in selben Zeitraum 24 Prozent.

Diese Zahlen sind angesichts der Entwicklungen am Wohnungsmarkt durchaus plausibel. Wegen der Zuwanderung ist die Nachfrage nach Wohnungen vor allem in Wien deutlich gestiegen.

Es geht auch billiger

Auch im Gemeindebau gab es ein Kostenplus von fast 24 Prozent. Eine geringere Steigerung der Wohnkosten (Miete plus Betriebskosten) gab es nur bei den gemeinnützigen Bauträgern mit unter 16 Prozent.

Dieses Ergebnis ist nicht ungewöhnlich. Denn bei den neugebauten Wohnungen der Gemeinnützigen, die im Volksmund als Genossenschaften bekannt sind, fällt in den ersten 30 Jahren keine Miete an. Es werden lediglich die geförderten Kredite zurückgezahlt. Da die Kreditzinsen im Keller sind, gab es auch keine Anhebung bei den Rückzahlungsraten.

Bei den absoluten Zahlen ist der Unterschied zwischen dem Gemeindebau und den Gemeinnützigen nicht sehr groß. Die durchschnittlichen Wohnkosten liegen bei den meisten Wohnungen im Gemeindebau mit 8,3 Euro pro Quadratmeter nur knapp über den Kosten bei den Gemeinnützigen mit 8,2 Euro pro Quadratmeter. Bei den Gemeinnützigen gibt es ja auch einen Grund- und Baukostenbeitrag der Mieter, der jährlich mit einem Prozent abgewertet wird.

Es geht auch teurer

Die anderen Hauptmietwohnungen sind mit 9,8 Euro pro Quadratmeter deutlich teurer. Bei einer Wohnung mit 85 Quadratmetern beträgt der Unterschied bei den monatlichen Kosten zwischen einer durchschnittlichen Gemeindewohnung sowie einer privaten Hauptmietwohnung immerhin fast 228 Euro. In Extremfällen kann die Differenz auch viel höher sein.

Den Hauptmietern galoppieren die Kosten davon
Allerdings ist dieser Trend nicht in allem Bundesländern gleich. Die Statistik Austria hat auch Zahlen für die Veränderungen der Gesamtkosten für Mietwohnungen in den Bundesländern im Zeitraum von 2004 bis März 2015 veröffentlicht (siehe Grafik).

Die deutlichste Zunahme gab es Wien gefolgt von Salzburg und dem Burgenland. In absoluten Zahlen betrachtet sind allerdings Mietwohnungen im Burgenland immer noch am billigsten. Ein weiteres Bundesland mit unterdurchschnittlichen Gesamtkosten ist Kärnten.

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