BP: "Deepwater-Horizon" und Ölpreis belasten weiter
Angesichts der Kosten für die gigantische Ölkatastrophe im Golf von Mexiko vor mehr als sechs Jahren schreibt der britische Energiekonzern BP weiter rote Zahlen. Im zweiten Quartal musste das Unternehmen einen Verlust von 1,4 Milliarden Dollar (1,28 Mrd. Euro) hinnehmen, wie BP am Dienstag mitteilte.
Im Vorjahreszeitraum war das Minus mit 5,8 Milliarden Dollar allerdings noch mehr als vier Mal so hoch ausgefallen. BP kämpft sechs Jahre nach der Katastrophe im Golf von Mexiko noch immer mit den Belastungen aus der "Deepwater-Horizon"-Katastrophe. Der um die Folgekosten für das Unglück bereinigte Gewinn brach im zweiten Quartal um 45 Prozent auf 720 Millionen US-Dollar ein. Im Vorjahr hatte BP noch 1,3 Milliarden Dollar verdient.
2016 wird weniger investiert
Der Ölriese kündigte an, nun im laufenden Jahr weniger als 17 Mrd. Dollar investieren zu wollen. Um die Kosten zu reduzieren, hatte BP im vergangenen Jahr seine Ausgaben dreimal zurückgefahren und fast 10 Prozent der 80.000 Mitarbeiter gekündigt.
Erst kürzlich hatte das Unternehmen die Kosten für die Katastrophe nach der Explosion der Ölplattform "Deepwater Horizon" im April 2010 auf 61,6 Milliarden Dollar festgelegt. "Wir freuen uns sehr, dass wir endlich einen Schlussstrich unter die materiellen Verpflichtungen für "Deepwater Horizon" ziehen können", betonte BP-Chef Bob Dudley bei der Vorstellung der Quartalszahlen. Durch den "tragischen Unfall" sei BP "stärker" und "disziplinierter" geworden.
Hunderte Millionen Liter Erdöl strömten ins Meer
Auch die niedrigen Ölpreise machten dem Konzern zu schaffen. Während BP vor einem Jahr noch 62 Dollar für ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent kassierte, waren es im zweiten Quartal lediglich 46 Dollar. Druck bringen die derzeit niedrigen Gewinnmargen im Raffineriegeschäft, die nach Aussage von Dudley zwischen April und Ende Juni auf den niedrigsten Stand seit 2010 rutschten. Zwar hat sich der Ölpreis inzwischen wieder etwas erholt im Vergleich zum Jahresbeginn, doch das Umfeld wird nicht einfacher. Der Margendruck dürfte im dritten Quartal zunehmen und die Produktion wegen Wartungsarbeiten zudem niedriger ausfallen, warnte Dudley am Dienstag.
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