Bauern: 40 Prozent sehen keine Zukunft für ihren Hof

Die Erzeugerpreise für Schweinefleisch sind deutlich gesunken.
Viele Familienbetriebe aus Niederösterreich haben keine Nachfolgeregelung.

Etwa 60 Prozent der 1000 befragten landwirtschaftlichen Familienbetriebe aus Niederösterreich haben keine Nachfolgeregelung. Das ist ein Ergebnis einer Studie der Wirtschaftsuniversität Wien.

Viele Landwirte sind pessimistisch. Knapp über 40 Prozent der niederösterreichischen Familienbetriebe gehen davon aus, dass ihre wirtschaftliche Überlebensfähigkeit nicht gesichert ist. Lediglich ein etwa gleich hoher Prozentsatz ist derzeit in der Lage, in ihre Betriebe Geld zu investieren.

In den anderen Bundesländern wird es wohl nicht viel anders aussehen. Es ist für viele Betriebe unklar, wie es ökonomisch weitergeht. Die Erzeugermilchpreise und die Erzeugerpreise für Schweinefleisch sind deutlich gesunken. Im kommenden Jahr wird die Regulierung des Zuckermarktes in der EU aufgehoben.

Spezialprodukte

Lediglich bei Spezialprodukten wie Biomilch oder Heumilch konnte der Preis gehalten werden. Die Zahl der Milchbauern, die für die Hofer-Marke "Zurück zum Ursprung " liefern, stieg um fünf Prozent. Auch die Winzer können nicht klagen.

Eine Möglichkeit gegenzusteuern ist Professionalisierung. "Am Anfang des Betriebserfolgs steht die unternehmerische Orientierung", weiß Maximilian Hardegg, Land- und Forstwirt in Niederösterreich. "Das muss bereits in der Ausbildung beachtet werden."

Der niederösterreichische Agrarlandesrat Stephan Pernkopf kritisierte die ungleiche Wettbewerbsbedingungen in der EU. "Unsere Bauern bezahlen für den Diesel um 45 Prozent mehr als ihre Kollegen in Frankreich und Belgien." Marketinghilfe für die Bauern bleibt jedenfalls aus. Bei der Verabschiedung des ÖFB-Teams wurde Rindfleisch aus Uruguay serviert.

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