Aus für Menüs bei McDonald’s stößt Kunden sauer auf

Mit Menüs war man früher bei McDonald’s preislich besser dran.
Die individuelle Zusammenstellung der Laberln bringt auch Preiserhöhungen von bis zu 20 Prozent mit sich.

"Mich seht ihr nie wieder", "Wucherpreise", "Ist das wirklich euer Ernst?", seit Wochen vergeht in den sozialen Medien kaum ein Tag ohne neuen Beschwerden über McDonald’s. Am 3. Mai startete der Fast-Food-Riese sein neues Verkaufskonzept. Unter dem Motto "My Burger" wurde ein langjähriger Kundenwunsch wahr – man kann sich seinen Burger jetzt selbst basteln. Mit der Umstellung ging aber auch eine zweite Veränderung einher, die auf weniger Begeisterung stößt.

Die klassischen Menüs gibt es nicht mehr. Wer nun etwa einen Big Mac mit Pommes und Getränk bestellt, erhält keinen Preisvorteil mehr. "Dass die Kombinationen teurer sind, streiten wir ab. Den Preisvorteil haben wir an die Einzelprodukte weitergegeben, diese sind günstiger geworden", sagt McDonald’s-Sprecherin Ursula Riegler.

Tatsächlich kosten einzelne Teile (Burger, Pommes, Getränk) jetzt weniger. Rechnet man sie aber zusammen, war man früher mit einem Menü noch besser dran. Unterm Strich zahlt man etwa jetzt 7,20 Euro für Big Mac, Pommes und Getränk. Der frühere Menü-Preis betrug 6,70 Euro, die Preiserhöhung entspricht somit rund 7,5 Prozent. Weit höher fällt sie bei Aktionsburgern, die nur kurz im Sortiment sind, aus. Bei Mehrkosten von gut 20 Prozent zahlt man für Burger, Pommes und Getränk nun schnell mehr als zehn Euro.

Franchisenehmer

Kunden, die sich darüber beschweren, bekommen meist dieselbe Antwort: "Wir geben an die Franchisenehmer unverbindliche Preisempfehlungen ab. Den tatsächlichen Preis im Restaurant bestimmen sie selbst." Wie hoch diese Preisempfehlungen sind, dürfe man aus kartellrechtlichen Gründen nicht preisgeben. "Unsere Franchisenehmer sind erfahrene Unternehmer, die damit gut umzugehen wissen", sagt Riegler.

Die Frage, ob sich der Konzern vom klassischen Fast Food weg an eine zahlungskräftigere Zielgruppe richten will, verneint Riegler: "Die günstigen Produkte für einen Euro gibt es nach wie vor." Was die momentane Aufregung um das neue System betrifft (inklusive dem ebenfalls stark kritisierten veränderten Bestell-, Zahl- und Abholsystem in den Filialen, das zum Teil offenbar längere Wartezeiten verursacht), ist man bei McDonald’s zuversichtlich. "Wir haben die Umstellung aufgrund intensiver Marktforschungen gemacht. Viele Kunden wollten mehr Möglichkeiten bei der Zusammenstellung ihrer Menüs, die haben sie jetzt. Alle unsere Umstellungen sind zuerst auf Kritik gestoßen, das legt sich aber mit der Zeit", so Riegler.

Rein österreichisch

Mit dem bisherigen Erfolg von "My Burger" sei man sehr zufrieden. Bis Jahresende sollen landesweit alle Filialen umgestellt werden. Das Konzept sei ein rein österreichisches und keine Direktive von oben. „Es gibt in Europa viele ähnliche Projekte, aber nur weil es bei uns gut funktioniert, heißt das nicht, dass es bald auch in Deutschland umgesetzt wird“, so Riegler.

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