Aus für 500er - Aber "Bargeld ist sehr sexy"

Der 500er ist bald Geschichte
Notenbanken versichern, dass das Bargeld nicht abgeschafft werden soll.

Der 500er ist bald Geschichte. Die Europäische Zentralbank hat entschieden, die Banknote abzuschaffen. Die Oesterreischische Nationalbank (OeNB) war und ist gegen diesen Schritt, wie Notenbankdirektor Kurt Pribil am Mittwoch in der "ZiB 2" bekräftigte. Dies verunsichere die Bürger. Zudem habe man in der Nationalbank "überhaupt keinen Hinweis", dass die Abschaffung die Kriminalität eindämmen werde. Auch dem Argument, dass die Abschaffung des 500-Euro-Scheins der EZB bei der Durchsetzung von Negativzinsen hilft, kann Pribil nichts abgewinnen. Es gebe ja noch andere Geldscheine, und die EZB habe definitiv erklärt, dass sie nicht beabsichtige, Bargeld abzuschaffen. Auch der OeNB-Direktor sieht dafür "überhaupt keinen Ansatz" - "nicht jetzt, nicht in naher Zukunft, und wenn Sie mich fragen, auch nicht in ferner Zukunft". Bargeld sei sehr beliebt, so sei der Bargeldumlauf von 2015 auf 2016 um ganze 6,5 Prozent gestiegen. Vorigen Monat habe der Euro-Bargeldumlauf die Höhe von 1.100 Milliarden erreicht. "Bargeld ist sehr angesehen, auch sehr sexy", konstatiert Pribil.

Diese interessante Einschätzung teilen offenbar auch andere Notenbanker. EZB-Vertreter Yves Mersch stellte sich ebenfalls gegen die Abschaffung des Bargeldes. "Wer nun glaubt, dass die Eurozone sich vom Bargeld verabschiedet, irrt", schrieb Mersch, Mitglied im Direktorium der Europäischen Zentralbank, in einem Beitrag für Spiegel online. Für viele Bürger symbolisiere Bargeld nicht nur Kaufkraft, sondern stelle "gedruckte Privatsphäre" dar.

Bei den Österreichern ist das Bargeld tatsächlich sehr beliebt. Laut einer Umfrage für die Erste Bank unter 1.000 Menschen glauben 69 Prozent, dass sie in Zukunft beim Bezahlen in Geschäften weiterhin hauptsächlich Bargeld verwenden werden. 55 Prozent sagten, dass verstärkt Bankomat- oder Kreditkarte zum Einsatz kommen werde. Mehr mit dem Handy zu bezahlen, können sich nur 5 Prozent vorstellen.

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