AUA dünnt im Sommer Langstrecke aus

Nachwirkung von gekündigten Kollektivverträgen
Betriebsrat kritisiert Personal-Engpass - demnächst zehn neue Piloten.

Wegen der Verzögerungen bei der Aufrüstung der zehn Langstrecken-Flugzeuge mit komfortableren Sitzen wird die AUA während des Sommers Flugkapazitäten reduzieren. Betroffen sind die Destinationen Peking, Toronto und Delhi. „Wir werden an aufkommensschwachen Tagen etwas Produktion herausnehmen“, bestätigt AUA-Sprecher Peter Thier. Heißt, die Zahl der Frequenzen wird reduziert. Nicht betroffen davon ist die neue Strecke Chicago, die fünf Mal pro Woche bedient wird.

Die Alternative wäre gewesen, mit den alten Sesseln über den Sommer weiter zu fliegen, begründet Thier. Durch die Beschleunigung bei der Umrüstung sollen bis September alle Maschinen neu bestuhlt sein. Ursprünglich wollte die AUA bereits mit Beginn des Sommerflugplans komfortabler fliegen.

Bord-Betriebsratschef Karl Minhard spricht von „schweren Managementfehlern“. Die Ausdünnung koste einen Umsatzentgang von 25 bis 30 Millionen Euro, sodass sich der geplante Gewinn für 2013 von 15 Millionen Euro „sicher nicht ausgehen wird“. Thier will die Zahlen nicht kommentieren und betont, dass man heuer in die schwarzen Zahlen kommen werde.

Den Ausfall von drei Flügen am vergangenen Wochenende wegen Krankheitsfällen nimmt der Betriebsrat zum Anlass, wieder die Personalsituation massiv zu kritisieren. Die AUA habe 25 bis 30 Piloten zu wenig, daher würden die Sicherheitsnetze nicht funktionieren. Noch bis zum Sommer werden zehn neue Piloten eingestellt, kontert Thier. Seit der Kündigung des Kollektivvertrags herrsche „Anarchie“, schießt Minhard scharf gegen den Vorstand. Fehler in der Personalplanung müssten durch höheren finanziellen Aufwand wie dem „Abkaufen“ freier Tage kompensiert werden.

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