Debatte: Public Value von allen – Also Gebührengeld für alle?

Ferdinand Maier will mit der Julius-Raab-Stiftung die Medienfinanzierung in Österreich erneuern
Der ÖVP-Thinktank Julius-Raab-Stiftung will die Medienfinanzierung in Österreich neu denken und einen breiten Dialog anstoßen.

Man soll sich nicht vor der Digitalisierung fürchten. Die Folgen geben aber dennoch Anlass zur Sorge. Als Demokrat ebenso wie als Medienmacher. Der ÖVP-Thinktank Julius-Raab-Stiftung hat unter der Initiative von Ferdinand Maier dieses Thema wissenschaftlich untersuchen lassen und will einen breiten Dialog anstoßen, wie man Medien künftig finanzieren kann. "Es ist ein zutiefst politisches Thema", sagt Maier. "Eigentlich müssten alle, die in der Politik tätig sind, das Interesse haben, im Lichte der Bedrohung, die es durch Google, Facebook und andere gibt, politischen öffentlichen Inhalt möglichst breit kommunizieren zu können." Im Dialog mit dem Wähler seien sowohl Qualitätsmedien als auch der gerne gescholtene Boulevard vonnöten, argumentiert der ÖVP-Politiker.

Werbekapital

Wie aber finanziert man die heimische Medienlandschaft nachhaltig, wenn US-Konzerne große Teile des Werbekapitals abzuziehen drohen? Medienwissenschaftler verglichen für die Raab-Stiftung, wie Public Value (öffentlicher Wert) in Europa finanziert wird. Der Gedanke ist naheliegend, dass nicht nur der öffentlich-rechtliche Rundfunk wie der ORF förderungswürdige und "öffentlich-rechtliche" Inhalte produziert, sondern auch andere Medienunternehmen.

Soll man den Gebührenkuchen aufteilen? Maier liebäugelt mit der Einführung der Haushaltsabgabe, bei der bei gleichem Gebührenaufkommen durch administrative Einsparungen mehr Geld übrig bliebe. Damit könnte man öffentlich-rechtliche Inhalte auch in anderen Medien fördern, lautet eine These.

Der ÖVP-Mann hat in einer ersten Runde den Dialog mit Medienmachern gesucht, als Nächstes sei die Politik dran, sagt er.

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