AMS: Zu wenig Wettbewerb bei Kursvergabe

AMS: Zu wenig Wettbewerb bei Kursvergabe
Der Rechnungshof rügt das Arbeitsmarktservice für fehlende Preis- und Leistungsvergleiche.

Bevorzugt das Arbeitsmarktservice (AMS) bei der Vergabe von Schulungsmaßnahmen einzelne Kursanbieter und lässt andere nicht zum Zug kommen? Was unterlegene Schulungsinstitute immer wieder beklagen, rügt nun auch der Rechnungshof (RH). Er nahm die Vergabepraxis bei Kursmaßnahmen zwischen Mitte 2005 und 2010 unter die Lupe und stellte dabei mangelnde Wirtschaftlichkeit fest: "Im AMS fehlten österreichweite Preis- und Leistungsvergleiche je Region und Kursanbieter, um möglichst günstige Angebotspreise zu erzielen", heißt es in dem RH-Bericht. Dadurch sei die Bildung von "regional begrenzten Teilmärkten mit wenigen Bildungsträgern und höheren Preisen begünstigt worden".

In dem angegebenen Zeitraum wurden rund 1,3 Milliarden Euro für AMS-Schulungen bezahlt. Nur ein Viertel davon wurde mittels Wettbewerbsverfahren vergeben, der Rest betraf Wiederbeauftragungen oder Direktvergaben. Ein nachträglicher Vergleich, warum ein Bieter keinen Zuschlag erhielt, war zum Teil nicht möglich, weil Bewertungen nur teilweise aufbewahrt wurden. Der RH empfiehlt, den Weiterbildungsmarkt "aktiv zu bearbeiten", die Angebotspreise zwischen den AMS-Landesgeschäftsstellen zu koordinieren und Höchstpreise zu definieren. Das AMS weist die RH-Kritik an der mangelnden Wirtschaftlichkeit zurück. Es gebe sehr wohl Wettbewerbsverfahren im Rahmen von Ausschreibungen und "selbstverständlich detaillierteste Kosten-, Ergebnis- und Erfolgskennzahlen für jede einzelne Maßnahme.

Kommentare