Amis, Russen, Araber, Israelis wollen Immobilien in Österreich

Amis, Russen, Araber, Israelis wollen Immobilien in Österreich
Das Angebot des Oligarchen Mints für die Immofinanz ist erst der Beginn eines neuen Immo-Booms.

Der CA Immo und der russischen O1-Gruppe um den Oligarchen Boris Mints wurde der Groß-Einstieg bei der Wiener Immofinanz zu einem möglichst niedrigen Kurs vermasselt. Diese Übernahme-Pläne, die am Dienstag nicht ganz zufällig vorzeitig an die Öffentlichkeit gelangten, trieben den Immofinanz-Kurs am Mittwoch um acht Prozent in die Höhe.

Da kann sich auch Immofinanz-Chef Eduard Zehetner die Hände reiben. "Ich würde das Angebot nicht als feindlich bezeichnen. Es ist strategisch richtig und wir sind froh, dass man unsere Arbeit schätzt", sagt er. "Das Übernahme-Angebot in Höhe von rund 2,51 pro Aktie ist aber lächerlich. Unsere Ansicht nach müsste ein Vierer vorne stehen."

Denn: Der Wert der Immobilien je Aktie betrage derzeit rund 4,43 Euro. Das Gespann CA Immo – O1 hat angekündigt, für rund 15 Prozent der Immofinanz-Aktien ein Überangebot legen zu wollen. Zehetner geht aber davon aus, dass die Gruppe bereits rund zehn Prozent Immofinanz-Aktien hält. Erst ab 25 Prozent und einer Aktie würden die Russen am Ende des Tages auch in der Immofinanz mitbestimmen können. An der CA Immo hält Mints bereits 26 Prozent. Fantasie habe der Einstieg des russischen Immobilien-Tycoons Mints allemal. Die Immofinanz hat ein Viertel ihres Immobilienvermögens in Russland und erzielt dort rund 30 Prozent der Mieteinnahmen. "Die russische Gruppe ist dem Zentrum der Macht in Moskau nahe und sie weiß, was passiert und was Putin macht", glaubt Zehetner.

Warum die Immofinanz-Gruppe mit der Justiz hadert, lesen Sie hier.

Millionen auf Suche

Die Nachfrage nach großen Immobilien-Paketen in Österreich ist nach Einschätzung von Michael Ehlmaier, Chef von EHL Immobilien, derzeit so groß wie seit zehn Jahren nicht mehr. "Wir bekommen ständig Anfragen großer Investorengruppen aus dem arabischen, israelischen, russischen und angelsächsischen Raum", sagt er zum KURIER. Sie wollen Immo-Pakete um 30 bis 100 Millionen Euro kaufen. Aber der Markt in Österreich sei leergefegt.

Daher versuchen sie, sich in die börsenotierten Immo-Firmen einzukaufen. Im Gegensatz zu Eigentumswohnungen, deren Preis nach der Krise 2008 durch massive Käufe von Privaten hochgetrieben worden sei, seien Immo-Aktien in Österreich noch sehr billig.

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