Radlertest: Wenig Glyphosat, dafür viel Zucker

Symbolbild
In den meisten Erzeugnissen im "Konsument"-Test war das Pestizid gar nicht nachweisbar.

Die meisten in Österreich erhältlichen Radler-Getränke enthalten kein Glyphosat. Falls sich das Pestizid doch nachweisen lässt, dann nur in Mini-Mengen. Das hat eine Untersuchung des Magazins Konsument ergeben. Dafür enthalten die Mischgetränke aus Bier und Limonade recht viel Zucker.

16 Radler getestet

16 Radler mit und vier ohne Alkohol wurden getestet - nachdem bei einer Untersuchung der 14 meistgetrunkenen Biere Deutschlands Rückstände des als Erbgut schädigend und wahrscheinlich Krebs erregend kritisierten Glyphosat gefunden worden waren, auch auf Spuren des Unkrautvernichtungsmittels. Erfreuliches Ergebnis: In 13 von 20 Produkten war der Stoff nicht nachweisbar. In sieben Radlern (alle alkoholhältig) wurden Rückstände gefunden, allerdings in sehr geringen Mengen und weit unter dem vorsorgeorientierten Grenzwert für Pestizide in Trinkwasser.

Zuckerhaltige Erfrischung

Überrascht hat die Tester, wie viel Zucker im Radler steckt und wie groß dabei die Unterschiede zwischen den Marken sind. "Umgerechnet auf 100 Milliliter fanden wir mit 3,1 Gramm den wenigsten Zucker im naturtrüben Zitronenradler von Nixe. Gleich 5,4 Gramm Gesamtzucker sind es dagegen beim Ottakringer Citrusradler", berichteten die Konsumentenschützer.

Zur Veranschaulichung: Die Ottakringer-Dose enthält laut Konsumententenschützer sieben Stück Würfelzucker, der Egger Zitronenradler naturtrüb sechseinhalb Stück und der Zipfer Limettenradler sechs. Noch stärker aufgezuckert seien die meisten Radler ohne Alkohol: Drei von vier weisen mehr als sechs Gramm Gesamtzucker pro 100 Milliliter auf. Süßungsmittel werden von sechs der untersuchten Marken verwendet.

Lohnender Preisvergleich

Dass man am Geschmack erkennen kann, ob das Getränk aus der Flasche oder der Dose kommt, hat sich im Test als Gerücht erwiesen. Alkoholfreie Radler wurden zudem geschmacklich genauso gut eingestuft wie jene mit Alkohol. Ein Preisvergleich vor dem EM-Großeinkauf hingegen lohnt sich: Das teuerste untersuchte Produkt kostet 3,55 Euro pro Liter, Radler gibt es aber auch schon ab einem Euro pro Liter.

Seit der Markteinführung im Jahr 1995 mit 70.000 Hektolitern hat der Radler eine rasante Entwicklung hingelegt: Im Jahr 2015 wurden schon 510.000 Hektoliter getrunken. Radler hat damit einen Anteil von sechs Prozent am gesamten Bierkonsum. Der liegt bei 105 Liter Bier pro Kopf und Jahr. Insgesamt kamen im vergangenen Jahr 8,56 Millionen Hektoliter Gerstensaft aus den heimischen Brauereien.

Kommentare