Mit weniger Kalorien mehr Lust auf Sex

Besser Einkaufskorb oder -wagerl nicht so voll füllen.
Wer etwas weniger isst, fühlt sich rundum glücklicher.

Sie sind normalgewichtig, abnehmen ist eigentlich kein Thema für Sie. Trotzdem können Sie davon profitieren, wenn Sie Ihre Kalorienaufnahme ein wenig reduzieren. Das zeigt eine Studie des Pennington Biomedical Research Center in den USA, erschienen im Fachmagazin JAMA Internal Medicine. Und Sie werden dadurch nicht einmal grantig oder unleidlich, ganz im Gegenteil.

218 gesunde Teilnehmer mit einem durchschnittlichen Body-Mass-Index von 25 (Grenze von Normal- zu Übergewicht) wurden in zwei Gruppen geteilt. Eine konnte ganz normal weiteressen wie bisher, die andere reduzierte ihre Kalorienaufnahme für einen Zeitraum von 24 Monaten – anfangs um 25 Prozent, nach 24 Monaten waren es im Schnitt noch zwölf Prozent.

Bessere Beziehung

Überraschend: In der "Weniger-Kalorien-Gruppe" war zu Studienende – im Vergleich zu der Kontrollgruppe, die nichts an ihrer Ernährungsweise geändert hatte – die Stimmung insgesamt besser. Die Weniger-Esser fühlten sich zudem entspannter, hatten mehr Lust auf Sex, bewerteten generell ihre Beziehung besser, schliefen ruhiger und fühlten sich allgemein gesünder.

Erklären lässt sich das unter anderem mit hormonellen Auswirkungen: Ein Jahr nach Studienbeginn hatten jene Männer, die sich immer satt aßen und nie auf die Kalorienmenge achteten, niedrigere Testosteron-Werte wie zu Studienbeginn. Bei den Männern mit der reduzierten Kalorienaufnahme gab es diese Testosteronabnahme nicht.

Der Gewichtsverlust bei den Etwas-Weniger-Essern betrug 7,6 Kilogramm, in der anderen Gruppe 0,5 Kilogramm. Fazit: Man kann also auch ohne kalorienreiche Belohnungen glücklich sein - wenn schon nicht in jeder dunklen, nach Schoko und Co. verlangenden Stunde, dann offenbar doch zumindest langfristig.

Nicht radikal abnehmen

Und wer weniger isst, um damit in erster Linie doch abzunehmen, der sollte es nicht zu radikal angehen, zeigt eine andere Studie. Teilnehmer von Fernseh-Shows wie "The biggest Loser" verlieren in wenigen Wochen Dutzende Kilos. Sie fühlen sich besser und freuen sich auf ein Leben als neuer Mensch.

Forscher haben jetzt aber untersucht, wie es den Teilnehmern sechs Jahre später nach ihren Extrem-Diäten und Sportprogrammen ergeht. Das erstaunliche Ergebnis: Der Körper wehrt sich scheinbar dagegen, das Gewicht zu halten. Der Stoffwechsel verbrennt nicht genug Kalorien, um die schlanke Figur zu halten, berichten die Forscher vom US National Institute of Health.

Noch weniger essen

Mit den Jahren nahmen die erschlankten Teilnehmer wieder zu – und mussten noch weniger essen, um nicht noch mehr zuzunehmen. Allerdings dürften nur wenige ihr ursprüngliches Sportprogramm aufrecht erhalten haben, kritisieren die Mediziner.

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