Ist das Wiederbefüllen von Plastikflaschen ungesund?

Plastikflaschen können bei Wiederverwendung von Bakterien befallen werden.
Wer im Sommer auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten will, der begibt sich oft mit einer wiederbefüllten Plastikflasche ins Freie. Warum das gesundheitsschädigend sein kann, erklären US-Experten.

Obwohl wiederverschließbare, und damit wiederverwendbare, Plastikflaschen praktisch sein mögen, für die Gesundheit könnten die Plastikflaschen ganz und gar nicht gut sein. Bereits im Jahr 2007 wiesen Wissenschaftler in einem Artikel für das Journal Practical Gastroenterology ("Bottled Water Myths: Separating Fact from Fiction") auf die Gefahren der Wiederverwendung solcher Behälter hin. So sei der Forschern zufolge "die Wiederverwertung von abgefüllten Wasserflaschen nicht ratsam".

Bakterienbefall als Hauptproblem

Grund dafür seien den Wissenschaftern zufolge in erster Linie Abnützungserscheinungen, die beim Leeren und Befüllen der Flaschen auftreten und kleine Risse im Plastik hinterlassen würden. Dort können sich wiederum Bakterien und Keime festsetzen und vermehren. Wäscht man die Flasche vor der Wiederverwendung gründlich aus, so könne man dieses Risiko zwar eindämmen, auszuschließen sei ein Bakterienbefall jedoch auch dann nicht.

Kritik an BPA reißt nicht ab

Plastikflaschen standen in der Vergangenheit oftmals in der Kritik. Grund dafür ist die Chemikalie Bisphenol A, auch unter dem Kürzel BPA bekannt. BPA kann in geringen Mengen aus Plastikflaschen, Getränkedosen und anderen Kunststoffprodukten in Lebensmittel übergehen. Die schädigende Wirkung von BPA wird immer noch kontrovers diskutiert. So wurde BPA in der Vergangenheit oftmals mit Fruchtbarkeits- und Wachstumsstörungen in Verbindung gebracht. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gab 2015 jedoch Entwarnung: Es trete kein Gesundheitsrisiko für Verbraucher durch Bisphenol A-Exposition auf. Die mittlerweile weitverbreiteten PET-Flaschen enthalten im Gegensatz zu vielen Getränkeflaschen aus anderen Kunststoffen übrigens kein Bisphenol A.

Den Autoren des Artikels in Practical Gastroenterology zufolge sei jedoch nicht hinreichend geklärt, inwieweit sich durch das wiederholte Verwenden der Flaschen bzw. eventuelle Hitzeeinwirkung von außen die Lösung von Chemikalien aus dem Plastik verstärken würde.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der sollte als Alternative zur Plstikflasche zu Glasflaschen greifen. Das schont nicht nur die Umwelt, über sechs Millionen Tonnen Müll – das meiste davon Plastik – landen jedes Jahr im Meer, sondern schützt auch vor möglichen gesundheitlichen Gefahren.

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